„Grenzen erkennen“

SPD-Politiker rügt Satiriker Jan Böhmermann

Ausland
30.08.2019 11:40

Der in der deutschen SPD gut vernetzte frühere Sprecher des Parteivorstands, Tobias Dünow, reagiert mit scharfer Kritik auf die angekündigte Bewerbung des Satirikers Jan Böhmermann um den SPD-Vorsitz (siehe Video oben). Dünow schreibt von Grenzen, die man nicht überschreiten solle. Eine Antwort Böhmermanns ließ nicht lange auf sich warten.

„Sich über Politik und Parteien lustig zu machen, war mal mutig. Heute ist es ,Mainstream‘, in der Politik würde man sagen: Populismus“, schrieb Dünow am Freitag auf Twitter. Kritiker äußerten bereits Zweifel an der Ernsthaftigkeit von Böhmermanns Plänen.

„Demokratie braucht ein Mindestmaß an Würde“
Böhmermann lebe wie jeder Künstler von der Grenzüberschreitung. „Aber die große Kunst besteht darin, zu wissen, welche Grenzen man nicht überschreitet“, schrieb Dünow. Denn Demokratie brauche ein Mindestmaß an Würde. „All das müsste ein kluger Mensch wie Böhmermann wissen“, schrieb er weiter. In Klammer fügte er an: „P.S. Natürlich sind wir auch selbst schuld.“

Mit Blick auf Böhmermanns Schmähgedicht über den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan, das für diplomatische Verwicklungen gesorgt hatte, schrieb Dünow: „Böhmermann hat sich sehr darüber erschrocken, als er mal aus Versehen eine Staatskrise ausgelöst hat. Kann passieren. Sollte man aber daraus lernen.“

Es dauerte nicht lange, bis es von Böhmermann und seinem Team eine Antwort auf Dünows Vorwürfe gab. „Wenn wir es gemeinsam schaffen, die SPD neu zu starten, dann gibt es keine Grenzen mehr“, heißt es in einem Tweet von Böhmermanns Account „#neustart19“.

Böhmermann will SPD „retten“
Der Satiriker hatte am Donnerstag in seiner TV-Show „Neo Magazin Royale“ angekündigt, SPD-Chef werden und die Partei retten zu wollen und eine Kampagne unter dem Hashtag „#neustart19“ ausgerufen. Ein SPD-Parteibuch habe er bisher nicht. Er beteuerte, die Aktion sei kein Witz. Die Bewerbungsfrist für die Nachfolge von Andrea Nahles als Parteivorsitzende läuft am Sonntag um 18 Uhr ab.

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