Zwei Sensationen

JKU-Forschung, die Aufsehen erregt

Oberösterreich
29.08.2019 09:00
Mit zwei spektakulären Forschungsergebnissen wartet die Kepler Uni Linz nun auf: Chemikern gelang es, einen Katalysator zu entwickeln, mit dem Kohlendioxid in Alkohol verwandelt wird. Weiters können Krankheitserreger im Wasser dank einer JKU-Technologie nun rasch und günstig aufgespürt werden.

Dem Team rund um JKU-Forscher Wolfgang Schöfberger vom Institut für Organische Chemie gelang es, ein elektrochemisches Verfahren zu entwickeln, mit dem sich aus Kohlendioxid (CO2) Alkohol herstellen lässt. Dank eines neuen, auf Kobalt basierenden Katalysators lassen sich Methanol und Ethanol gewinnen. Klimaschädliche Abgase könnten so in nützliche Chemikalien umgewandelt werden. „Wir hoffen dazu auf Anfragen aus der Industrie“, so Chemiker Schöfberger - siehe auch Interview unten.

Mikrofluidisches System
Parasiten, die für herkömmliche Wasserdesinfektionsmittel zu klein oder zu robust sind, nahm JKU-Forscherin Medina Hamidovic vom Institut für Communications Engineering ins Visier. In zweijähriger Arbeit optimierte sie ein mikrofluidisches System, das Erreger im Wasser rasch und kostengünstig nachweist.

„Forschung ist auch eine Geldfrage“
JKU-Chemiker Wolfgang Schöfberger (46) und sein Team forschten seit 2016 an einem auf Kobalt basierenden Katalysator, mit dem CO2 in Alkohol verwandelt wird.

„Krone“: Sie haben drei Jahre lang geforscht - mit großem Erfolg. Ein Grund zum Feiern?
Wolfgang Schöfberger: Ich hab’ mit meinem Team gerade vorhin darauf angestoßen, das war von allen eine tolle Leistung.

„Krone“: Könnten mit diesem Verfahren vielleicht auch die großen Abgasprobleme unserer Zeit gelöst werden?
Schöfberger: Wir haben das bisher im Labor im kleinen Maßstab umgesetzt. Die Entwicklung geht aber weiter ans Fraunhofer Institut Oberhausen und die Ruhr-Universität Bochum (D), wo an der technischen Umsetzung gefeilt wird.

„Krone“: Wie lange könnte es dauern, bis ein entsprechendes Produkt vorliegen wird?
Schöfberger: Das dürfte binnen der nächsten fünf Jahre passieren. Ich bin zuversichtlich, dass da was rauskommt.

„Krone“: Könnte das eines Tages in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen?
Schöfberger: Eine derartige Entwicklung ist auch eine Geldfrage. Es geht immer auch darum, Forschungsmittel dafür zu bekommen.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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