Gericht in Mallorca

Gruppenvergewaltigung: Zwei Verdächtige in U-Haft

Ausland
07.07.2019 13:45

Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 18-jährigen Deutschen auf der spanischen Insel Mallorca hat ein Gericht in der dortigen Hauptstadt Palma am Samstagabend Untersuchungshaft für zwei der vier Tatverdächtigen - es handelt sich jeweils um Touristen aus Deutschland - angeordnet. Die zwei anderen Verdächtigen wurden nach der Gerichtsentscheidung auf freien Fuß gesetzt. Indes widerspricht ein Freund der mutmaßlichen Vergewaltiger den Darstellungen des Opfers.

Die junge Frau hatte einem Polizeisprecher zufolge ausgesagt, am Mittwochabend in einem Hotelzimmer im Badeort Cala Rajada im Nordosten der Urlaubsinsel von zwei der Männer im Beisein der zwei anderen vergewaltigt worden zu sein. Die Deutsche habe ihren Angaben zufolge die Männer beim Feiern in Cala Rajada kennengelernt und sei freiwillig mit ihnen auf das Hotelzimmer gegangen, hieß es.

Untersuchung zeigt: Mädchen Opfer sexueller Gewalt
Nach der mutmaßlichen Tat hatte die 18-Jährige die Wache der Guardia Civil in Cala Rajada aufgesucht und Anzeige erstattet. Bei einer anschließenden Untersuchung in einem Krankenhaus hätten Experten Indizien dafür gefunden, dass sie Opfer sexueller Gewalt geworden sei. 

Verdächtige am Flughaften verhaftet
Vier Verdächtige waren daraufhin am Donnerstag auf dem Flughafen von Palma de Mallorca festgenommen worden, bevor sie für den Rückflug nach Deutschland einchecken konnten. Einer der vier wurde nach Angaben einer Polizeisprecherin am Donnerstagabend wieder auf freien Fuß gesetzt, weil er ein Alibi vorweisen konnte. Am Freitag kam es dann zu einer weiteren Festnahme in Cala Rajada.

Mutmaßliche Vergewaltiger erklärten sich unschuldig
Die zwei nun in U-Haft sitzenden Männer - ihnen drohen im Falle einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft - erklärten sich einem Bericht der Zeitung „Diario de Mallorca“ zufolge vor dem Haftrichter für unschuldig.

Freund der mutmaßlichen Vergewaltiger spricht
Rückendeckung bekommen die Beschuldigten von einem Freund - jenem Mann, der wegen seines Alibis am Donnerstagabend wieder freigelassen wurde. Gegenüber dem deutschen Fernsehsender RTL schilderte er, wie der Abend aus seiner Sicht ablief.

„Dann haben wir getrunken, getrunken, getrunken“
„Wir waren im Club in Cala Rajada“, erklärte Azad K. (22). Dort hätten er und seine Bekannten zwei Mädchen getroffen, die an einem Tisch gesessen seien. Eine von ihnen sei die 18-Jährige gewesen, die später Opfer der mutmaßlichen Vergewaltigung wurde. Man habe sich dazugesetzt und sich „ein bisschen ausgetauscht“. „Dann haben wir getrunken, getrunken, getrunken.“ 

Später sei er mit der Freundin der 18-Jährigen an den Strand gegangen, sei mit ihr geschwommen, habe sie geküsst. Er habe die Frau dann wieder zu ihrer Freundin bringen wollen und sei mit ihr zurück zum Hotel zu den anderen gegangen. „Als sie da herausgekommen ist, hat sie nicht den Eindruck gemacht, als ob sie vergewaltigt worden wäre“, meint er gegenüber RTL.

„Keine Vergewaltigung - sondern einvernehmlich“
Die 18-Jährige habe demnach gelächelt und alles sei normal gewesen. Sein Freund habe ihm später auch erzählt, dass er Sex mit der 18-Jährigen hatte. Das sei aber keine Vergewaltigung gewesen - sondern einvernehmlich.

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