Infos im Überblick

Islamischer Fastenmonat Ramadan hat begonnen

Ausland
07.05.2019 08:29

Für Millionen Muslime weltweit hat der Fastenmonat Ramadan begonnen. Dabei verzichten sie von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf alle Speisen und Getränke. Tagsüber gilt: kein Essen, Trinken aber auch kein Rauchen und kein Sex. In Österreich sind geschätzt rund 700.000 Muslime zur Enthaltsamkeit aufgerufen. Vom Fastengebot sind Kinder, Schwangere, Alte, schwer körperlich arbeitende Menschen sowie Kranke und Reisende ausgenommen. Aber was ist eigentlich der Ramadan? Die Infos im Schnellcheck:

Nach islamischer Überlieferung hat Allah um 610 in einer Nacht im Ramadan seinem Propheten Mohammed das erste Mal den Koran durch den Erzengel Gabriel offenbart. Der Ramadan beginnt - nicht immer gleichzeitig in allen Ländern -, sobald zwei gesunde Muslime die Neumondsichel am Himmel sichten bzw. im neunten Monat des islamischen Mondjahres. Der Fastenmonat verschiebt sich jedes Jahr um rund zehn Tage. In Österreich und Deutschland hat er heuer am Abend des 6. Mai begonnen und endet am 5. Juni.

Im Mittelpunkt stehen Nächstenliebe, Besinnung und gute Taten. Mit dem Verzicht und mehreren Gebeten pro Tag wollen sich die Gläubigen von ihren Sünden reinigen. Wer nicht fasten kann, etwa weil er auf Reisen ist, kann dies später nachholen.

Fastenbrechen mit dreitägigem Fest
Generell ist der Ramadan vor allem eine Zeit für die Familie. Die Menschen versammeln sich bei Sonnenuntergang mit Verwandten, aber auch Nachbarn und Freunden zum gemeinsamen Fastenbrechen. Das gesellschaftliche Leben verlagert sich in den Abend und die Nacht hinein. In vielen arabischen Ländern beginnt zugleich für die TV-Sender der Kampf um die Zuschauer. Traditionell werden im Ramadan die am aufwendigsten produzierten Seifenopern ausgestrahlt. Beendet wird der Ramadan mit einem Fastenbrechen, das als dreitägiges Fest begangen wird (Ramazan Bayrami).

Restaurants bis zum Abend geschlossen
Für viele Muslime ist der Ramadan auch ein willkommener Anlass für eine Diät. Im Iran und in vielen arabischen Ländern sind landesweit alle Restaurants bis zum Abend geschlossen. Ausnahmen sind Hotels und Raststätten für Ausländer und Reisende, die nicht zu fasten brauchen.

Was bedeutet halal?
Halal bedeutet erlaubt. Im Koran, der Heiligen Schrift des Islam, ist geregelt, welche Lebensmittel erlaubt sind und welche nicht. Verboten (haram) sind jegliche Produkte vom Schwein, also insgesamt das Fleisch, aber auch beispielsweise Gelantine, die mehrheitlich aus Schweineknochen und -häuten hergestellt wird. Weiters sind Blut, Alkohol und nicht nach islamischem Gesetz geschlachtete Tiere verboten.

Kinder und Schwangere vom Fastengebot ausgenommen
In Österreich sind geschätzt rund 700.000 Muslime zur Enthaltsamkeit aufgerufen. Vom Fastengebot sind Kinder, Schwangere, Alte, schwer körperlich arbeitende Menschen sowie Kranke und Reisende ausgenommen. Die deutsche Familienministerin Franziska Giffey hatte sich am Freitag gegen strenges Fasten von Schulkindern ausgesprochen. In Deutschland leben geschätzt fünf Millionen Muslime.

In vielen Ländern sind auch Sicherheitsdienste in Alarmbereitschaft. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und andere radikale Gruppen hatten den Ramadan in früheren Jahren für Anschläge genutzt. IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi kündigte erst vor wenigen Tagen Vergeltung für den Untergang des IS-Herrschaftsgebietes in Syrien und im Irak an.

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