Helfer erinnert sich

Hofburg-Brand: „Hatten Alarmstufe 11 ausgelöst“

Wien
18.04.2019 06:00

Es war ein prasselndes Hölleninferno, an das der Feuerwehrmann Christian Feiler nur mit Schaudern zurückdenkt. Doch die Katastrophe von Notre Dame machte den Brand der Wiener Hofburg von 27. November 1992 wieder präsent. Im Interview mit „Krone“-Redakteur Florian Hitz erinnert sich Feiler an den Löscheinsatz.

„Krone“: Herr Ing. Feiler, was genau passierte vor 27 Jahren?
Christian Feiler: Die Flammenzungen loderten meterhoch aus der Hofburg in den Himmel. Die Redoutensäle wurden zerstört, der Dachstuhl brach zusammen. Die Lipizzaner wurde eilig aus den Ställen gebracht, und ich kam vormittags zum Einsatz, um die angrenzende Nationalbibliothek zu retten.

Ist das Feuer 1992 mit dem Inferno in Paris vergleichbar?
Auch bei der Hofburg ging der hölzerne Dachstuhl in einer Explosion aus Feuerbällen auf. Bis so ein Dachbrand entdeckt wird, wüten die Flammen unter den Schindeln in dem trockenen Holz wie in Zunder und schlagen dann blitzartig aus.

Wie dramatisch war der Löscheinsatz bei der Hofburg?
Wir waren in luftigen Höhen in einsturzgefährdeten historischen Räumen unterwegs. Das Feuer im Dach war nicht mehr zu bekämpfen, ähnlich wie bei der Kathedrale in Notre Dame. Alle verfügbaren Kräfte aus Wien wurden zusammengezogen. Ich war ja damals in Floridsdorf stationiert und kam in einem Auto an. Wir hatten Alarmstufe elf ausgelöst.

Gibt es weitere Details?
Wir haben ausgerechnet, dass das abgebrannte Holz vom Dachboden etwa einer Waldfläche von 22 Hektar entspricht, in etwa der Größe von 30 Fußballfeldern. Obwohl wir in der Minute 11.000 Liter Wasser in die Flammen pumpten, gab es nur minimale Schäden. Wir konnten auch die Nationalbibliothek retten. Die Ursache wurde nie genau geklärt.

Florian Hitz, Kronen Zeitung

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