Es droht lebenslang

Schüler tot: Mordanklage nach Anschlag von Villach

Kärnten
15.12.2025 12:16

Auf den Tag zehn Monate nach dem Messerattentat in der Villacher Innenstadt hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt nun Anklage gegen den Tatverdächtigen eingebracht: Dem Syrer (23) droht lebenslange Haft wegen der Verbrechen des Mordes, versuchten Mordes, terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation.

Der 15. Februar 2025 hat vieles verändert. Denn am letzten Tag der Kärntner Semesterferien wurde Villach von einer terroristischen Straftat erschüttert – der ersten auf Kärntner Boden und der ersten in Österreich, bei dem der Terrorverdächtige kurz nach der Bluttat verhaftet werden konnte.

„Dem Angeklagten wird im Wesentlichen vorgeworfen, konkret die teils versuchten, teils vollendeten Verbrechen des Mordes begangen zu haben“, schreibt die Staatsanwaltschaft Klagenfurt in ihrer Anklage. Der 23-jährige Ahmad G. soll damit versucht haben, „die Zivilbevölkerung, die nicht den Zielen der terroristischen Vereinigung Islamischer Staat folgt, auf schwerwiegende Weise einzuschüchtern“.

Er war, so der Vorwurf, mit einem Klappmesser mit einer Klingenlänge von zehn Zentimetern durch die Draustadt gelaufen, wo er sich dann seine Opfer zufällig aussuchte – es musste sich um männliche Personen handeln. G. stach zunächst einen 14-Jährigen nieder, der Schüler hatte keine Überlebenschance. Dann stürzte er sich auf fünf weitere männliche Opfer, die teilweise sehr schwere Verletzungen erlitten.

Der Attentäter von Villach wurde kurz nach dem Anschlag verhaftet.
Der Attentäter von Villach wurde kurz nach dem Anschlag verhaftet.(Bild: SVS News Agency, Krone KREATIV)

Attentäter wollte für den IS sterben
Nach wenigen Minuten konnte die Polizei den Blutrausch stoppen: Der Anhänger des Islamischen Staates saß in Socken grinsend vor einem Brunnen, wo er darauf wartete, erschossen zu werden – das passierte nicht; stattdessen konnte er überwältigt und festgenommen werden und sitzt nun seit zehn Monaten in streng überwachter Isolationshaft in der Justizanstalt Klagenfurt.

Was bedeutet die Anklage nun? Zum einen richtet sie sich ausschließlich gegen G. – wie bereits berichtet, gibt es auch nach umfangreichen Ermittlungen keine Hinweise auf weitere Mittäter. Und zum anderen steht das Klagenfurter Landesgericht nun vor der Herausforderung, kommendes Jahr einen der größten Terrorprozesse Österreichs ruhig und sicher über die Bühne zu bringen. G. droht lebenslange Haft; sein Pflichtverteidiger wird sich noch mit der Anklage auseinandersetzen.

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