Inferno in Notre Dame

Berühmte Glasfenster: „Rekonstruierung machbar“

Österreich
16.04.2019 11:31

Es ist ein Silberstreifen am Horizont - in all dem Schutt, in all der Zerstörung, die die Feuersbrunst am Montag in der Pariser Kathedrale Notre Dame verursacht hat. So gibt sich der österreichische Kunsthistoriker und Experte Günther Buchinger optimistisch, dass die eindrucksvollen und weltberühmten Glasfenster des Gotteshauses, die großteils zerstört wurden, künftig wieder in neuem Glanze erstrahlen könnten - allerdings nicht zur Gänze in alter Pracht …

Die enorme Hitze, die am Abend im Inneren der Kathedrale herrschte, hatte das mittelalterliche Glas der Fenster schmelzen lassen. „Das ist damit dann de facto verloren“, bedauerte Buchinger, der auch Sekretär des Corpus Vitrearum Österreich ist, eines Projekts zur mittelalterlicher und moderner Glasmalerei. Wäre das Glas im Zuge des Feuers lediglich geborsten, hätten wohl zumindest Teile davon wiederverwendet werden können.

Fenster genau dokumentiert
Dennoch scheinen die prachtvollen Fenster nicht gänzlich verloren - zumal in jüngerer Vergangenheit die Fenster der Kathedrale ausgebaut, im Detail untersucht und dokumentiert worden waren. „Man weiß deshalb sehr genau, wie die Fenster aussehen“, so Buchinger.

„Effekt rekonstruierbar“
Und heutzutage sei es sogar möglich, das mittelalterliche Farbenspiel, das auf einer speziellen chemischen Zusammensetzung beruhe, wiederzugewinnen: „Dieser Effekt ist mittlerweile rekonstruierbar.“ Europaweit gebe es laut dem Experten noch zwei Glashütten, die in der Lage sind, das mundgeblasene Glas herzustellen, eine davon steht in Frankreich, die zweite befindet sich in Deutschland.

Blieb berühmte Rosette vom Feuer unzerstört?
Wie berichtet, rücken die Einsatzkräfte derzeit weiter in die schwer zerstörte Kathedrale vor, sondieren die Lage, versuchen sich ein Bild von den Schäden zu machen. Einen zarten Hoffnungsschimmer soll es dabei zusätzlich geben. So könnte das gläserne Hauptwerk von Notre Dame, die berühmte Rosette, die einen Durchmesser von zwölf Metern hat, möglicherweise nur leicht oder sogar unzerstört geblieben sein.

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