Absturz in Hessen

Russische Millionärin stirbt bei Flugzeug-Crash

Ausland
01.04.2019 10:50

Bei dem Absturz eines Kleinflugzeugs in Südhessen ist auch die prominente russische Geschäftsfrau Natalija Filjowa ums Leben gekommen. Die Miteigentümerin der Fluggesellschaft S7 sei im Alter von 55 Jahren am Sonntag bei dem Unglück in Egelsbach gestorben, teilte das Unternehmen in Moskau mit. „Das ist ein unwiederbringlicher Verlust“, sagte eine Sprecherin. Filjowa zählte zu den reichsten Frauen Russlands, ihre Fluglinie S7 ist in Russland Hauptkonkurrent der Aeroflot. Russische Experten sollen nun die Deutschen bei der Untersuchung des Vorfalls unterstützen.

Filjowa sei eine inspirierende Managerin und wunderbare Frau gewesen, so das Unternehmen. Russische Experten sollten bei den Untersuchungen zur Unfallursache helfen, sagte die S7-Sprecherin. Diesem Wunsch wurde bereits entsprochen, Experten aus Moskau machten sich am Montag auf den Weg zur Unglücksstelle. Sie sollten den deutschen Kollegen bei der Suche nach der Unfallursache zu helfen, sagte der stellvertretende Leiter des russischen Zwischenstaatlichen Luftverkehrskomitees (MAK), Sergej Sajko, der Agentur Tass in Moskau. Die Airline-Eigentümerin war laut russischen Medien mit ihrem Vater und einem Piloten an Bord des Privatjets des Herstellers Epic gewesen. Alle drei Insassen kamen bei dem Absturz ums Leben.

Unklar, ob ein Flugschreiber an Bord war
Ein Polizeisprecher in Südhessen sagte, die Leichen seien bei dem Aufprall verbrannt. Die Identitäten müssten erst geklärt werde, dies nehme einige Zeit in Anspruch. Die deutschen Behörden hatten von mutmaßlich russischen Staatsangehörigen gesprochen. „Der Staat, dessen Flugzeug abgestürzt ist, ist immer an der Zusammensetzung der Untersuchungskommission beteiligt“, sagte Sajko. „Sollte es notwendig sein, sind wir bereit, beratend zu helfen und Hilfe zu leisten bei der Auswertung der Flugschreiber, sollten diese gefunden werden.“ Nach Darstellung des MAK in Moskau waren Flugschreiber bei dem abgestürzten Flugzeugtyp des Herstellers Epic nicht zwingend vorgeschrieben. Es sei unklar, ob es in der Maschine einen Flugschreiber gegeben habe.

Filjowa laut „Forbes“-Liste auf Platz vier der reichsten Russen
Mit einem Vermögen von 600 Millionen Dollar (rund 530 Millionen Euro) gehörte Filjowa zu den reichsten Frauen in Russland und belegte laut „Forbes“-Magazin den vierten Platz.

Ursache weiter unbekannt
Die Maschine war am Sonntagnachmittag gegen 15.30 Uhr auf ein Spargelfeld in Erzhausen bei Darmstadt gestürzt und komplett ausgebrannt. Die Flugzeugteile waren teilweise 20 Meter weit geflogen, die Absturzstelle war großräumig abgesperrt. Der Sprecher der Deutschen Flugsicherung, Christian Hoppe, sagte gegenüber der „Bild“, die Maschine sei aus Cannes in Richtung Flugplatz Egelsbach unterwegs gewesen. Um 15.22 Uhr habe sich der Pilot abgemeldet, um sich beim Tower des Flugplatzes anzumelden. Er sei vom Instrumenten- auf Sichtflug übergegangen, was aber kurz vor der Landung eines Kleinflugzeugs nichts Ungewöhnliches ist. Kurze Zeit später stürzte die Maschine ab.

Polizeiauto kracht auf Weg zur Absturzstelle mit Pkw zusammen: Zwei Tote
Nur wenige Kilometer von der Absturzstelle entfernt kamen bei einem frontalen Zusammenstoß zwischen einem Einsatzwagen der Polizei und einem weiteren Auto zwei Menschen ums Leben. Wie ein Sprecher der Polizei in Offenbach am Sonntag sagte, wurden die drei Insassen des Streifenwagens schwer verletzt.

Zwei der Schwerverletzten wurden per Hubschrauber in eine Klinik gebracht, ein Opfer mit dem Rettungswagen. Die beiden 24 und 22 Jahre alten Insassen des Privatautos, das nach derzeitigem Erkenntnisstand als Unfallverursacher gilt, starben bei dem Zusammenprall.

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