Der erste starre Blick des Filmes gilt keiner Ziege, sondern einer Wand. Denn neben Wolkenzerplatzenlassen, Unsichtbarwerden und Gedankenfernübertragung wollen die Psi-Soldaten auch die Grenzen des Körpers überwinden. Wie Jedi-Ritter. Doch die Wand zeigt erstaunlich viel Widerstandskraft. Knack, macht es, und dann liegt der Generalmajor am Boden. Überhaupt: Ob die langhaarige Truppe nun Spinner oder legitime Luke-Skywalker-Nachfolger sind, das bleibt über den ganzen Film lang in der Schwebe.
Sympathisch sind sie allemal: Denn sie wollen, ganz im Gegensatz zur restlichen Army, keiner Fliege etwas zuleide tun. Als die Armee-Experimente so weit gediehen sind, dass Ziegen alleine durch Anstarren getötet werden sollen, streiken die Hippie-Krieger gegen das "Schweigen der Ziegen". Sanftmut und Flower Power statt "Shock and Awe".
Das zugrundeliegende Sachbuch des britischen Journalisten Jon Ronson haben Drehbuch-Autor Peter Straughan und Regisseur Grant Heslov in eine Mischung aus Indie-Road-Movie, Armee-Verspottung und überdrehter Situationskomik gepackt. Konstantes Humorfutter: die Diskrepanz zwischen dem überzogenen Selbstbild und der Erfolglosigkeit der "New Earth Army", etwa beim paranormalen Messerangriff - ohne Messer. Das ist Instant-Kult. Doch Kriegs-Persiflage, Selbstironie und Hippie-Schmähs zwischen Ausdruckstanz beim Heer, Sonnengruß im Irak und befohlenem LSD-Trip machen eben noch keine Geschichte.
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