Im „Krone“-Talk

Lydia Prenner-Kasper: „Ich hab gern die Kontrolle“

Adabei
10.03.2019 06:00

Kabarettistin Lydia Prenner-Kasper über Pferde, Papageien, Ausgleichswesen, Witze und Barkeeper.

„Krone“:Sie wollten mir Ihr Pferd „Funi“ vorstellen.
Lydia Prenner-Kasper: Ja, weil er ein lieber Kerl ist und dafür verantwortlich, dass ich runterkomme und mich entspanne.

Sie waren sicher schon als Mädchen Pferde-narrisch.
Nein, ich habe erst vor acht Jahren zu reiten begonnen, mich davor gefürchtet und die Angst erst sukzessive über die Jahre abgebaut.

Warum haben Sie sich das denn angetan?
Ich wollte meine Angst überwinden. Außerdem bin ich ein hibbeliger Mensch, und für mich ist es eine Lebensmission, ruhiger zu werden und diese Ruhe auszustrahlen, damit mein Pferd mir folgt und vertraut.

Haben Sie gern die Zügel in der Hand?
Ja, definitiv! Ich hab gern die Kontrolle.

Warum sind die meisten Frauen fasziniert von Pferden?
Dazu gibt’s ja viele Theorien. Eine ist, dass das zarte, weibliches Wesen ein großes Wesen zähmen möchte.

Trifft das auch auf Sie zu?
Nein, ich wollte dadurch zu meiner Ruhe finden und eine Verbindung mit dem Tier herstellen. Das ist auch wirklich tägliche Arbeit.

Da könnten Sie sich ja auch einen Papagei halten.
(lacht) Der würde ja genauso viel reden wie ich. Ich brauche aber an meiner Seite ein Ausgleichswesen.

Und ein Hund?
Damit kann sich mein Mann nicht anfreunden. Ich sage immer (lacht): Wenn der Papa im Heim ist, dann bekommen wir einen Hund.

Sie sind ja lustig! Was ist Ihr Lieblings-Pferdewitz?
Kommt ein Pferd in eine Bar. Sagt der Barkeeper zu ihm: Warum so ein langes Gesicht?

(lacht) Erzählen Sie eigentlich auch Ihrem Pferd Witze?
Ja, der „Funi“ hat es schon auch lustig mit mir. Meine reiterlichen Fehler findet er schon oft spaßig und probiert dann auch aus, wie weit er mit mir gehen kann.

Ist der Erwartungsdruck, immer lustig zu sein, nicht oft anstrengend?
Also ich kann sehr gut damit leben, weil es gibt fast nichts, was ich nicht mit Komik betrachten kann. Humor ist in allen Lebenslagen eine Bewältigungsstrategie.

Warum ist Kabarett nach wie vor eine Männerdomäne?
Ich denke, weil die vorherrschende Meinung nach wie vor ist, dass Frauen nicht lustig sind.

Wie kommt das?
Unsere Gesellschaft war sehr gewohnt daran, dass Männer Witze reißen, vorlaut sind und den Spruch am Stammtisch führen. Für viele ist es noch immer eine große Umgewöhnung ist, dass Frauen das Wort ergreifen und laut sind. Aber ich hoffe sehr, dass sich immer mehr Frauen trauen, denn Mund aufzumachen.

Stefan Weinberger, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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