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Wie baufällig sind die städtischen Schulen?

Salzburg
06.03.2019 08:00
Über 17.000 Kinder und Jugendliche besuchen in der Stadt Salzburg eine der 63 Schulen. Ein Brennpunkt ist die Volksschule in Lehen, die immer wieder im Mittelpunkt steht.

Ein Rückblick: Alle Alarmglocken schrillten, als SP-Stadt-Vize Bernhard Auinger im April 2018 den Paumann-Park in Salzburg-Lehen für einen Bildungscampus opfern wollte. Schnell war diese Idee wieder vom Tisch. Ob eine Sanierung oder ein Neubau der beiden Brennpunkt-Volksschulen kommt, wird nach wie vor diskutiert.

Kinder mussten in eine Ersatz-Schule
Nächster Schock-Moment: In der alten Volksschule Gnigl fiel 2018 kurz vor Schulende Putz von der Decke. Das Gebäude musste gesperrt werden und die Kinder übersiedelten in verschiedene Ersatz-Schulen.
Im Herbst 2018 konnte dann endlich der moderne Bildungscampus Gnigl eröffnet werden. Ein Prestigeprojekt, wie Gegner gleich tönten. Herzstück ist eine zentrale Lesetreppe, ein Treffpunkt für die Kinder. Unterirdisch verbunden ist die teilbare Turnhalle, die auch Vereine nutzen können. Und Auinger betonte gleich, wie wichtig ihm auch gesundes Essen ist. Es wird direkt am Schulstandort frisch gekocht.
Nach der Sanierung in Gnigl hat der ressortzuständige Vize im Gemeinderat ein 200 Millionen Euro Investitionsprogramm für alle städtischen Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen initiiert, welches mittlerweile beschlossen ist.

Preuner will nicht noch mehr Grünland opfern
Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) bevorzugt in Lehen einen Umbau des bestehenden Standorts, weil er keine weiteren Grünflächen im Stadtteil opfern möchte. Mit dem beschlossenen Maßnahmen-Paket wird der „Investitionsrückstau der letzten Jahre Schritt für Schritt abgebaut“, sagt der Bürgermeister. „Das Bildungs-Bauprogramm ist eine der größten Herausforderungen in den kommenden Jahren“, ist sich Vize-Bürgermeister Bernhard Auinger sicher. An einem Neubau in Lehen hält er weiter fest. Sein Wunsch wäre ein Bildungscampus, der das Fachwissen von Pädagogen berücksichtigt. Auch Anrainer sollen eingebunden werden.

Bürgerliste will Neubau ohne Gnigl-Fehler
Unterstützung für einen neuen Campus bekommt Auinger von der Bürgerliste, die auch für den Bau sind. „Es muss jedoch aus den Fehlern in Gnigl gelernt werden“, sagt Martina Berthold. Bei neuen Projekten sollen ökologische Baustoffe verwendet werden.
Allgemein scharfe Kritik kommt vom Freiheitlichen Andreas Reindl. Mittelfristig müsse man alle Bildungseinrichtungen erneuern. „In den letzten 20 Jahren hat die Stadtregierung verabsäumt genug in die Schulen und Kindergärten zu investieren“, so Reindl: „Zu viel Geld wurde in Prestigeprojekte wie das Zirkuszelt und die Rauchmühle gesteckt.“

Auch Neos-Kandidat Lukas Rößlhuber kritisiert: „SPÖ-Altbürgermeister Schaden hat bekanntlich zu viel aufs Geld geschaut und zu wenig auf die Pflichtschulen.“ Er will die Lehener Schule sanieren.
Mahnende Worte kommen von Christoph Ferch (Liste SALZ): „Es darf keine Blankovollmacht für das Ausgeben der 200 Millionen geben!“
Die Linken unterstützen jede Investition im Bildungsbereich, die KPÖ will keine weiteren Grünflächen in Lehen verbauen.

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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