Laut Niederösterreichs Landessanitätsdirektor Alfred de Martin hatte der Mann an mehreren Vorerkrankungen gelitten. Der 57-Jährige kam am Christtag 2009 ins Krankenhaus und verstarb zwei Tage später. Im Rahmen der Durchuntersuchung war dem Patienten im Spital Blut abgenommen worden. Es wurde dann von der Pathologie zur Untersuchung an die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) geschickt, von der nunmehr der Zusammenhang mit dem Listeriose-Ausbruch hergestellt worden ist.
Ingesamt sieben Todesopfer durch Listerien-Quargel
Insgesamt sind im Zusammenhang mit dem Listeriose-Ausbruch durch den steirischen Käse jetzt sieben Todesopfer zu beklagen: Die nunmehr fünf Todesfälle im Jahr 2009 in Österreich betrafen Männer im Alter von 57 (2), 61, 84 sowie 88 Jahren. Drei der Opfer stammten aus Niederösterreich, einer aus dem Burgenland und einer aus Wien. Weiters wurden zwei Fälle aus Deutschland gemeldet.
Mit Stand Mittwoch sind im Jahr 2010 in Österreich zwölf Patienten mit einer Listeriose stationär im Krankenhaus behandelt worden, gab das Gesundheitsministerium weiters bekannt. Neun der Erkrankungen wurden molekularbiologisch dem Ausbruch zugeordnet, der direkt auf den Quargel der steirischen Firma zurückgeführt worden ist. Der Infektionszeitpunkt aller Patienten lag vor der Produktrücknahme des betroffenen Quargels am 23. Jänner 2010.
Auslieferungsstopp für Hartberger Werk
Prolactal hat indes einen Auslieferungsstopp für Produkte aus dem Hartberger Werk angekündigt. Um eine großangelegte Sicherheitskontrolle durchzuführen, habe Prolactal die Auslieferung sämtlicher Produkte angehalten. In unabhängigen Labors sollen die Erzeugnisse genau untersucht werden. Das Ergebnis dieses Checks wolle man auf jeden Fall abwarten, bevor die Erzeugnisse wieder in Umlauf gebracht werden, so Geschäftsführer Peter G. Demetler.
"Die Sicherheit der Kunden als oberste Priorität" gab Demetler als Grund für den großangelegten Sicherheitscheck bekannt. Die Produktion im Werk Hartberg, mit Ausnahme der Quargelproduktion, laufe trotzdem weiter. Ausgeliefert wird die Ware allerdings nicht, sondern wird vorerst im Werk gelagert. Die Ergebnisse der Untersuchung werden für die kommenden Tage erwartet.
Die rückgerufenen Sorten
Die Firma Prolactal hatte ihre Sauermilchkäse am 23. Jänner 2010 aus dem Handel zurückgerufen. Im Detail geht es um folgende Sorten und Verpackungen: Hartberger Bauernquargel natur 200 g, Hartberger Bauernquargel Paprika 200 g, Hartberger Bauernquargel Paprika 100 g, Hartberger Bauernquargel mit Kümmel 200 g, Steirischer Quargel mit Paprika 125 g, Steirischer Quargel mit Kümmel 125 g, Fastenkäse Klassik 150 g, Fastenkäse Chilli 150 g, Milchkanne Quargel 200 g, Milfina Quargel 200 g.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.