Verdächtiger in Haft

Bilddieb spaziert seelenruhig aus Moskauer Museum

Der Diebstahl eines Ölgemäldes aus der weltbekannten Moskauer Tretjakow-Galerie hat am Wochenende für internationale Schlagzeilen gesorgt. Aufnahmen aus der Überwachungskamera (siehe Video oben) zeigen nämlich, wie dreist sich der Kunstdieb einfach das Bild schnappt und seelenruhig - vor den Augen zahlreicher Besucher - aus dem Museum spaziert. Im Zuge einer sofort eingeleiteten Fahndung konnten der Verdächtige gefasst und das Werk des russischen Landschaftsmalers Archip Kuindschi sichergestellt werden. Es war auf einer Baustelle versteckt.

Zwar sei das Gemälde mit dem Titel „Ai Petri. Krim“ lediglich in eine Jacke gehüllt gewesen, ersten Erkenntnissen zufolge sei es jedoch nicht beschädigt worden, teilte das Innenministerium in Moskau mit. Das Bild ist auf 1890 datiert und hat einen Versicherungswert von rund 175.000 Euro. Es ist eine Leihgabe des Russischen Museums in St. Petersburg. Ein Auftragsdiebstahl - wenn auch nicht sehr professionell durchgeführt - wird nicht ausgeschlossen.

Abgehängt und einfach hinausspaziert - die dreiste Vorgangsweise dieses Kunstdiebs hat in Russland für Aufsehen gesorgt und eine Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen in russischen Museen angestoßen.

(Bild: APA/AFP/Russian Interior Ministry/Handout)

(Bild: APA/AFP/Russian Interior Ministry/Handout)

Der Fall löste in Russland eine Debatte über Sicherheitsvorkehrungen in Museen aus. Auch der Kreml betonte, man müsse die Situation überprüfen. Im vergangenen Jahr hatte ein angetrunkener Mann ebenfalls in der Tertjakow-Galerie mit einem Metallpfosten auf ein berühmtes Bild des Künstlers Ilja Repin eingeschlagen. Die Leinwand zerriss an drei Stellen.