Fatale Schlammlawine
Tote und 300 Vermisste nach Dammbruch in Brasilien
Nach einem Dammbruch und einer anschließenden Schlammlawine werden im Südosten Brasiliens rund 300 Menschen vermisst. Neun Menschen konnten laut Feuerwehrangaben nur noch tot geborgen werden. Wie der Gouverneur des Bundesstaates Minas Gerais, in dem das Unglück passierte, erklärte, seien die Überlebenschancen für die Vermissten gering. „Wir werden wahrscheinlich nur noch Leichen finden“, sagte er.
Der Schlamm aus dem Abraumbecken einer Eisenerz-Mine hat am Samstag in der Kleinstadt Brumadinho mehrere Häuser unter sich begraben. Einige der Gebäude steckten bis zum Dach im Schlamm, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Der Damm gehört dem größten brasilianischen Bergbauunternehmen Vale.
„Werden wahrscheinlich nur noch Leichen finden“
Polizei, Feuerwehr und Soldaten hätten alles getan, um mögliche Überlebende zu retten, sagte der Gouverneur der Provinz. „Doch wir wissen, dass von jetzt an die Chancen winzig sind und wir wahrscheinlich nur noch Leichen finden werden.“
Bei den meisten Opfern handle es sich um Minenarbeiter, sagte der Chef des Bergbauunternehmens Vale, Fabio Schvartsman. Die Opferzahl sei noch unbekannt, „aber wir wissen, dass sie hoch sein wird“. Die Schlammlawine habe unter anderem die Kantine des Bergwerks unter sich begraben, als gerade Mittagszeit war.
Die 39.000-Einwohner-Stadt Brumadinho liegt rund 60 Kilometer südwestlich von Belo Horizonte im Südosten Brasiliens. Die Stadtverwaltung gab eine Warnmeldung heraus und forderte die Menschen auf, sich von den Ufern des Parapoeba fernzuhalten. Bewohner tief liegender Gebiete wurden aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht, wie Vertreter des Zivilschutzes sagten.
Erinnerungen an Giftschlammkatastrophe 2015
Das Unglück erinnert an eine Giftschlammkatastrophe im November 2015, als nahe der Stadt Mariana der Damm eines Klärbeckens mit giftigen Stoffen aus der Bergbauindustrie gebrochen war. Die Schlammlawine begrub das Bergarbeiterdorf Bento Rodrigues unter sich. 19 Menschen wurden damals getötet.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).