Überfälle mit Äxten

Hohe Haftstrafen für „Pink Panther“-Trio in Linz

Österreich
12.12.2018 18:50

Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen ist am Mittwochabend in Linz der Prozess gegen drei Mitglieder der berüchtigten „Pink Panther“-Bande zu Ende gegangenen. Die drei angeklagten Serben mussten sich wegen versuchten und schweren Raubes verantworten und wurden schließlich schuldig erkannt. Sie fassten hohe Haftstrafen aus, zwei der Urteile sind bereits rechtskräftig.

Flankiert von insgesamt sieben vermummten Justizwachebeamten waren die U-Häftlinge am Vormittag zur Anklagebank geleitet worden. In ihren Einvernahmen hatten sich die drei Beschuldigten noch wortkarg gegeben, vor Gericht zeigten sie sich jedoch umfassender geständig. So gaben sie als Motiv für die Überfälle auf Juweliere in Linz sowie Amstetten im Juli und September 2017 akute Geldnot und Schulden an. In Klagenfurt blieb es beim Versuch.

Sie seien in ihrer Heimat von Hintermännern angeheuert worden, in Österreich Luxusuhren zu rauben, erklärten die Angeklagten vor Gericht. Bei den Überfällen stürmte das Trio mit Äxten in die Schmuckgeschäfte, zertrümmerte die Vitrinen und räumte sie in Windeseile aus. Die Überfälle dauerten nur wenige Minuten, die Beute betrug insgesamt eine Million Euro. 

33-Jähriger erhielt zehn Jahre Haft
Der 33-jährige Erstangeklagte gestand, nicht nur in Amstetten beteiligt gewesen zu sein, sondern auch Fluchtautos gestohlen zu haben. In Linz war er aber nicht dabei. Und einen versuchten Raub in Klagenfurt gab er so nicht zu: „Es war kein Versuch, aber die Absicht war gegeben.“ Das Gericht sah darin wenigstens ein kriminelles Komplott. Insgesamt fasste er zehn Jahre aus. Der Serbe nahm das Urteil an.

„Einschüchterer“ muss neun Jahre ins Gefängnis
Der Zweitangeklagte im Alter von 24 Jahren wiederum beteuerte, kein Auto gestohlen zu haben, wusste allerdings von den Diebstählen. Seine Funktion bei dem Überfall in Amstetten beschrieb er mit „Einschüchterer“. Dabei ging er laut Staatsanwältin recht brutal vor. Einen Kunden soll er zu Boden gezwungen und mit Pfefferspray besprüht haben. In Klagenfurt habe er die Aufgabe gehabt, die Lage zu sondieren, erklärte er. Bevor es dort zu dem Juwelierüberfall kam, wurden er und der 33-Jährige Komplize geschnappt - dank einer aufmerksamen Verkäuferin, die per Videokonferenz als Zeugin aussagte. Ihr sei der Mann sofort verdächtig vorgekommen, erklärte sie. So hatte er sich an drei Tagen vor dem Geschäft aufgehalten, zweimal wollte er hinein, berichtete sie. Wiedererkannt habe die Frau den Verdächtigen an seinen Stiefeln. Der 24-Jährige erhielt neun Jahre Haft, kündigte jedoch Strafberufung an.

32-Jähriger verübte auch Überfälle in der Schweiz
Auch der dritte Angeklagte gestand vor Gericht. Der 32-Jährige habe in Österreich gestohlene (Flucht-)Autos übernommen. Er gestand zudem, an den Überfällen in Linz und Amstetten beteiligt gewesen. Dafür erhielt er neuneinhalb Jahre Haft, was er annahm. Für den Prozess in Linz wurde er aus der Schweiz überstellt, nach der Verhandlung ging es für ihn wieder zurück in die Schweiz, wo voraussichtlich der nächste Prozess auf ihn warten dürfte. Denn auch dort hatte der 32-Jährige Überfälle verübt, war im März jedoch gefasst worden und wurde in U-Haft genommen. 

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