Weltmeister beschimpft

Florenz: Mauerschmiererei erzürnt Italien

Fußball International
03.12.2018 14:05

Fußball-Italien ist entsetzt. Dass Fiorentina- und Juventus-Fans sich mäßig gut verstehen, war allgemein gut bekannt, aber diesmal fielen die Fans der Viola durch eine Aktion auf, die selbst in Italien nicht mehr tolerierbar ist. Auf den Mauern vor dem Stadion erschienen zwei Graffitis, die noch lange für Gesprächsstoff sorgen werden.

Vor dem Artemio Franchi-Stadion erschienen Maueraufschriften, die auf die Feindschaft der beiden Fangruppen bezogen sind und Salz in alte Wunden streuen. Denn die Graffitis beschimpfen Gaetano Scirea, den 1989 verstorbenen Weltmeister von 1982 und die 39 Juventus-Fans, die der Heysel-Tragödie zum Opfer gefallen waren. Auf der Mauer steht: -39 (als Anspielung auf die 39 Toten) und „Scirea, brenn in der Hölle“.

Auf die Aufschriften reagierten fast alle, von Juventus-Trainer Max Allegri, bis über die Witwe des verstorbenen Weltmeisterverteidigers. Mariella Scirea sprach von „brutaler Gewalt“ und sagte: „Mein Mann würde den Tätern vergeben, ich aber nicht“. Mariella Scirea (unten im Tweet) beschrieb ihre Gefühle so: „Mein Herz tat weh, es war, wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Mein Mann war immer ein großer Juventus-Fan und ein großer Freund aller Fußballfans. Er und unsere Familie haben uns das nicht verdient. Das sind Menschen, die kein Herz haben, die so etwas machen.“

Juventus-Trainer Max Allegri sagte, der Täter müsse verhaftet werden. Ex-Juve-Star Pavel Nedved sprach von einer „Schande, die schwer zu kommentieren ist“. Auch der Gegner, Fiorentina meldete sich zu Wort, Präsident Andrea Della Valle bekräftigte: "Wir verurteilen die beleidigenden und respektlosen Aufschriften, die sich gegen den Ex-Kapitän von Juventus, Gaetano Scirea, und die Heysel-Opfer richteten.

Fiorentina verlor das „Derby“ gegen Juventus 0:3. Die Juventus-Fans fielen indes positiv auf. Sie drückten auf einem Transparent ihre Unterstüzung für Gianluca Vialli aus. Der Ex-Nationalspieler und Legende der Achtziger und Neunziger Jahre gab vor einigen Wochen bekannt, dass er an Krebs erkrankt ist. „Du hast für unser Trikot gekämpft, (wir wünschen dir) viel Kraft dür diesen Kampf“.

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(Bild: KMM)



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