1 Jahr Bischof Hermann

Gottesmann mit Gespür fürs „Heilige Land“ Tirol

Tirol
01.12.2018 12:43

Es war ein Volksfest, als am 2. Dezember 2017 nach langer Zeit der Vakanz Hermann Glettler zum fünften Bischof der Diözese Innsbruck geweiht wurde. Mit Offenheit und Spontanität gewann der gebürtige Steirer die Herzen der Tiroler überraschend schnell für sich. Auch für Offenheit in der Sprache steht Glettler. Das irritiert manche. Er selbst fühlt sich „angekommen“.

Noch war Bischof Hermann nicht geweiht, schon meldete er sich zum Nächtigungsverbot für Obdachlose in Innsbruck zu Wort. Er zeigte sich „enttäuscht“ über die Entscheidung des Gemeinderats. Er rief dazu auf, Obdachlose und Bettler nicht aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben, sondern den Entwicklungen mit „weitreichenden Lösungsbemühungen“ zu begegnen.

Damit war bereits vor der Weihe am 2. Dezember in der Olympiahalle in Innsbruck klar, wo der neue Bischof steht und welche gesellschaftlichen Themen ihm besonders am Herzen liegen. Sein unüberhörbares Eintreten für die Schwächsten, seine Liebe zur modernen Kunst, seine betont nahbare Art - das begeistert viele, aber nicht alle.

Der „fliegende“ Bischof
Bischof Hermann bleibt unbeirrt. „Geht, heilt und verkündet“ - lautet der Wahlspruch des 53-Jährigen. Gegangen ist Glettler im ersten Jahr in Tirol überaus viel. Wer seinen Namen googelt, findet an die 50.000 Einträge, bei denen die Formulierung „Bischof besucht“ auffallend oft vorkommt. Alle 16 Dekanate der Diözese Innsbruck zwischen Osttirol und dem Außerfern hat er bereits besucht. Alle 290 Pfarren noch nicht - aber die Ziellinie rückt rasch näher.

Glettler kommt den Menschen gerne entgegen. Viele Geschichten von spontanen Begegnungen sind im Umlauf. Er spricht die Menschen auf der Straße an. In Tirol, oder - wie zuletzt - Tiroler Pilger in Jerusalem.

„Hab eine große Gaudi“
Er wolle so rasch wie möglich „Tirol lernen“, hatte der Bischof im ersten Interview mit der „Krone“ gemeint. Ein Jahr später fühlt er sich angekommen: „Auf gut Tirolerisch: Ich habe eine große Gaudi, hier Bischof sein zu dürfen. Aber ich bilde mir nicht ein, Land und Leute schon ausreichend zu kennen.“ Über die Tiroler sagt Glettler: „Kantig im Auftreten und im Gespräch, aber herzlich und verbindlich.“

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