Steirische Öffi-Aktion

Vor Weihnachten gilt Stundenkarte den ganzen Tag

27.11.2018 12:30

Das Land Steiermark will mit der Aktion „Meine Luft - reine Luft“ mittels Ticket-Aktionen für die steirischen Öffis einen Beitrag zur Verbesserung der im Winter schlechteren Luftgüte leisten. So ist jeden Freitag von Dezember bis Februar ein Stundenticket einer Zone gleich ein Tagesticket, sagte Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) am Montag. Gesamt kostet die Förderung auf rund 800.000 Euro.

Während der Zeit der Weihnachtseinkäufe von 10. bis 24. Dezember gilt das Stundenticket als Tagesfahrschein auch an allen Wochentagen. Dazu kommt noch ein Gewinnspiel, jeweils mittwochs im Dezember für Öffi-Nutzer abwechselnd in den Regionen. Zusätzlich erhält jeder Nutzer eine kleine Schokolade. Landesrat Lang berichtete aus dem Vorjahr, dass die Aktionen gut angekommen seien.

Der Wermutstropfen: Das „Zwei Monate plus eins“-Einstiegsticket für die kalte Saison gibt es heuer nicht. Laut Lang sei dies auch eine Finanzierungsfrage: „Wir haben rund 50 Unternehmen im Steirischen Verkehrsverbund, die sagen natürlich, der Einnahmen-Entfall muss abgegolten werden.“ Gesamt investiere man rund 800.000 Euro.

Grazer Stadtrat habe „nicht immer offenes Ohr“
Die Stadt Graz sei bei der Aktion nicht dabei. „Gespräche gibt‘s immer“, sagte der Landesrat, aber „der Herr Finanzstadtrat“ (Günther Riegler, ÖVP, Anm.) habe nicht immer ein offenes Ohr für Anliegen des Landes in dieser Hinsicht. Allerdings bietet die Stadt Graz seit Jahren über die Graz Linien an den Adventsamstagen Gratisfahrt auf allen ihren Öffis mit ein- und zweistelligen Liniennummern.

Stickstoffwerte bereiten Kopfzerbrechen
Die Luftbelastung sei wegen der geografischen Gegebenheiten in der Steiermark und wegen der Witterungssituation in den Wintermonaten am höchsten, sagte der Leiter der Landesabteilung 15 (Energie, Wohnbau, Technik), Gerhard Semmelrock. Man habe zwei Problemfelder, Feinstaub und Stickstoffoxid. Bei Feinstaub habe man seit Jahren einen tendenziellen Rückgang in allen Stationen im Jahresmittelwert, bei NO2 leider nicht ganz so.

Mehr als 50 Millionen Euro für reine Luft
Oft habe auch eine vorteilhafte Wetterlage geholfen, räumte Semmelrock ein: „Aber im wesentlichen waren es die Maßnahmen, die das Land Steiermark ergriffen hat.“ Seit 2011 habe das Land rund 50,9 Millionen Euro in Luftreinhaltung investiert, wobei etwa Maßnahmen zum Umstieg von Festbrennstoffen auf Fernwärme oder Kesseltausch gar nicht enthalten seien. Auch das Ausmaß der Luftgüte-Sanierungsgebiete in der Steiermark habe reduziert werden können.