„Deutlicher Rückgang“

Tirol: Heuer bislang 4407 Flüchtlinge aufgegriffen

Tirol
21.11.2018 10:53

Die Tiroler Polizei hat im heurigen Jahr bisher einen deutlichen Rückgang an Aufgriffen von illegal eingereisten Migranten verzeichnet. Waren im Vorjahr bis zum 11. November noch 6556 Personen angehalten worden, so registrierte man im selben Zeitraum des heurigen Jahres 4407 Migranten, erklärt der Leiter der Tiroler Fremdenpolizei, Harald Baumgartner.

Auch signifikant weniger Asylanträge wurden in Tirol gestellt: Bis zum 11. November 2017 waren es 1092, heuer 497. Verringert hat sich laut Baumgartner auch die Anzahl jener Personen, die aus Deutschland zurückgeschickt wurden: Sie sank von 1878 im Vorjahr auf nunmehr 1413. „Im Schnitt gibt es in einer Woche in Tirol zwischen 60 und 100 Aufgriffe - inklusive jener Migranten, die wir aus Deutschland zurückerhalten“, berichtet der Leiter der Fremdenpolizei gegenüber der APA.

Auch weniger Schlepper
Am Abnehmen ist offenbar auch die Zahl der Schlepperfälle. 43 verzeichnete die Tiroler Polizei heuer bisher - mit 165 involvierten Personen, davon 115 Geschleppte und 50 Schlepper. Die meisten Fälle treten auf den Autobahnen auf, so Baumgartner.

Routenverlagerung über Garmisch-Partenkirchen
Einem Bericht der Deutschen Presse Agentur zufolge gingen der deutschen Polizei heuer schon mehr als 400 Menschenschmuggler an der deutsch-österreichischen Grenze ins Netz. Zudem war von einer Routenverlagerung über den Bereich Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald die Rede. Seit August würden dort vermehrt Migranten entdeckt, zumeist in Autos oder Transportern von Schleppern. Von 150 geschleusten Menschen, die von August bis Oktober zwischen Chiemsee und Zugspitze aufgegriffen wurden, seien 80 allein im Bereich Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen über die Grenze gebracht worden, hieß es in dem Bericht.

Stichprobenkontrollen in Tirol
Es gebe vermehrt Aufgriffe der deutschen Polizei im Bereich Mittenwald/Füssen, bestätigte auch Baumgartner. Er gehe davon aus, dass dies auch mit den verstärkten Kontrollen auf deutscher Seite zusammenhänge. Dort habe sich seit Sommer das Kontrollkonzept geändert - mit der darin beinhaltenden Beteiligung der Landespolizei und Kontrollen des niederrangigen Straßennetzes. Ob es sich aber tatsächlich um eine Routenverlagerung handle, könne er nicht sagen. Die Tiroler Beamten führen nach wie vor lediglich Schengen-gemäße Stichprobenkontrollen durch. Das Hauptaugenmerk der Tiroler Polizei liege auf der „Wipptalroute“, auf der die illegal Einreisenden aus dem Süden kommend das Bundesland passieren wollen, sagt der Leiter der Fremdenpolizei.

Laut deutscher Polizei wurden in den ersten neun Monaten des heurigen Jahres rund 7800 Migranten an der 820 Kilometer langen deutsch-österreichischen Grenze aufgegriffen. Etwa 50 bis 60 Prozent von ihnen wurden zurückgeschickt.

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