Highlight am Himmel

Komet Wirtanen im Dezember zu sehen

Wissenschaft
16.11.2018 12:42

Es könnte das astronomische Highlight des Jahres werden: Im Dezember ist der Komet Wirtanen am Sternenhimmel zu sehen. Die beste Zeit zur Beobachtung wird in den Tagen vor seiner größten Annäherung an die Erde am 16. Dezember sein. Ob man dafür ein Fernglas braucht oder der Schweifstern sogar mit bloßem Auge zu sehen ist, wird sich erst zeigen. Erste Fotos stimmen Experten optimistisch.

Der Komet Wirtanen ist kein Unbekannter: Der Himmelskörper war das ursprüngliche Ziel der europäischen Raumsonde „Rosetta“. Weil der Start der Mission wegen Problemen mit einer „Ariane-5“-Rakete verschoben werden musste, wurde schließlich der Komet Tschurjumow-Gerassimenko (kurz „Tschuri“) als neues Ziel für „Rosetta“ ausgewählt.

Schweifstern wurde 1948 entdeckt
Der Komet, der die offizielle Bezeichnung „46P“ trägt, wurde am 17. Jänner 1948 vom US-Astronomen Carl Alvar Wirtanen entdeckt. Er gehört zur sogenannten Jupiter-Kometenfamilie, die von der Anziehungskraft des Riesenplaneten Jupiter eingefangen und in enge Bahnen im inneren Sonnensystem gezwungen wurden.

Der Himmelskörper braucht für einen Umlauf um die Sonne derzeit nur rund 5,4 Jahre. „Das ist eine der kürzesten Umlaufperioden aller bekannten Kometen“, so Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA). Wirtanen kommt jedenfalls der Erde auf rund 11,7 Millionen Kilometer - das entspricht in etwa der 30-fachen Mondentfernung - nahe. Das ist die erdnächste Begegnung seit der Entdeckung des Kometen vor 70 Jahren.

Prognose zu Sichtbarkeit ist schwierig
Sobald Wirtanen den sonnennächsten Punkt seiner Bahn erreicht, kommt er in die Nähe der Erdbahn - gefährlich wird er dem Planeten allerdings nicht, wie Pikhard betonte. Dafür gibt es in dieser Phase eine gute Sichtbarkeit auf den Schweifstern. Wie gut, das wagt der Experte nicht zu prognostizieren.

Auf seinem Weg durch die Sternbilder Stier und Fuhrmann, die man in Richtung Südosten bis Süden am Nachthimmel findet, sollte er zumindest mit einem Fernglas gut zu sehen sein, vielleicht sogar mit bloßem Auge. „Erste Fotos lassen Optimismus aufkomme, da sieht man bereits eine grüne kugelförmige Wolke - aber das heißt nicht, dass das so bleibt“, erläutert Pikhard.

Der Komet selbst ist praktisch unsichtbar, was man beobachten kann, ist vor allem das von ihm ausgestoßene Gas, das von der Strahlung der Sonne zum Leuchten angeregt wird, und freigesetzter Staub, der das Licht der Sonne reflektiert. „Wieviel Gas und Staub ein Komet ausstößt, wenn er sich der Sonne nähert, ist chaotisch und nicht genau vorhersagbar“, so der Experte.

Am besten vor Mitte Dezember bobachtbar
Als beste Zeit zur Beobachtung empfiehlt Pikhard die Tage vor der größten Annäherung des Kometen an die Erde am 16. Dezember. Da stört das Licht des zunehmenden Mondes (am 7. Dezember ist Neumond, am 15. Dezember Halbmond) noch nicht so stark.

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