Sotschi-Nachwehen

Hamilton: „So wollte ich nie ein Rennen gewinnen“

Formel 1
01.10.2018 05:22

Statt auf dem Podest ausgelassen zu feiern, sahen die Fans in Sotschi nur lange Gesichter. Sieger Hamilton, geplagt vom schlechten Gewissen, wollte als Wiedergutmachung für die Stallorder Bottas seinen Siegerpokal, den er von Präsident Putin überreicht bekommen hatte, schenken, dieser lehnte aber ab. Und Vettel? Der kann die WM-Krone aus eigener Kraft nicht mehr holen ...

Der Aufreger von Sotschi in Runde 25: Blasenbildung auf den Reifen des Hamilton-„Silberpfeils“, Vettel schloss auf. In dieser Sekunde musste der Chef eine Entscheidung treffen. Und Toto Wolff drückte den Knopf - Bottas musste Hamilton vorbeilassen und versuchen, Vettel auf Distanz zu halten. Das klappte - aber die Freude war trotz des Doppelsieges verflogen. „Im Herzen sind wir alle Racer“, sagte Wolff, „aber mit Blick auf die WM mussten wir diesen ,Call‘ machen - auch wenn es nicht richtig ist. Aber wir mussten Lewis schützen!“

„Unglaublicher Teamplayer“
Fünf Rennen vor Saisonende hat Hamilton nun bereits 50 Punkte Vorsprung auf Vettel, der sich in Runde 16 nach einem packenden Rad-an-Rad-Duell dem Briten geschlagen geben musste. „Valtteri war heute ein unglaublicher Teamplayer. Auf diese Art wollte ich nie ein Rennen gewinnen, es ist ein sehr komisches Gefühl“, dachte Hamilton nur an seinen Teamkollegen. „Valtteri hätte diesen Sieg verdient, aber er kämpft halt nicht mehr um die Meisterschaft. Von daher musste Toto diese Entscheidung treffen. Aber: Ihn zu überholen, fühlte sich nicht gut an.“

Bottas, der im Vorjahr in Sotschi gewonnen  und am Samstag die Poleposition erobert hatte, konnte diese bittere Pille nur schwer verdauen. „Wir haben als Team die maximalen Punkte geholt, das ist gut. Aber für mich persönlich war es ein sehr schwieriger Tag“, blieb der Finne ein wenig wortkarg.

Nach dem achten Saisonsieg, dem 70. seiner Karriere, hat Hamilton eine Hand an seiner fünften WM-Krone. Vettel kann es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen, meinte daher nur: "Auch Sotschi brachte nicht das Ergebnis, das wir erhofften!

Richard Köck, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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