Abkommen mit Südkorea

Kim will Atomanlagen unter Aufsicht abbauen

Ausland
19.09.2018 06:44

In die Bemühungen für eine atomare Abrüstung Nordkoreas kommt Bewegung. Beim Gipfel mit Südkoreas Präsident Moon Jae In sagte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nach südkoreanischen Angaben zu, seine wichtigste Atomanlage in Yongbyon und das Raketentestgelände Tongchang Ri zu schließen sowie internationale Inspekteure ins Land zu lassen. Voraussetzung für diese Schritte seien aber Zugeständnisse - auch der USA.

Unklar ist allerdings, wann und wie der Abbau der Atomanlage genau passieren soll und was Kim im Gegenzug für sein Entgegenkommen erwartet. In dem Komplex von Yongbyon stehen ein Atomreaktor und eine Wiederaufbereitungsanlage, die atomwaffenfähiges Plutonium erzeugen können, sowie eine Anlage zur Anreicherung von Uran, das ebenfalls zum Atomwaffenbau verwendet werden kann.

Zuvor hatten beide Führer in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Anschließend unterschrieben auch die beiden Verteidigungsminister ein Abkommen zur Verringerung der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel.

Moon sagte, eine atomwaffenfreie Halbinsel sei nicht mehr allzu weit entfernt. Beide Führer betonten, ihre Bemühungen verstärken zu wollen, um die koreanische Halbinsel von Atomwaffen zu befreien. Kim und Moon hatten zuvor ihre zweite Gesprächsrunde über atomare Abrüstung, eine dauerhafte Friedenslösung und eine Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen beendet. Nach den ersten Verhandlungen am Vortag in der Zentrale der Arbeiterpartei fand die zweite Runde am Mittwoch im Staatsgästehaus Paekhwawon statt, wo Moon übernachtet.

Trump spricht von „sehr spannenden“ Vereinbarungen
Es ist der dritte Korea-Gipfel in diesem Jahr und der erste zwischen Moon und Kim in Pjöngjang. Südkoreas Präsident will die stockenden Verhandlungen zwischen Nordkorea und den USA wieder in Gang bringen. Kim hatte wiederholt seine Bereitschaft zur „Denuklearisierung“ bekräftigt. Doch war bisher unklar, wie und bis wann atomar abgerüstet wird und wie die Gegenleistung der USA aussehen sollte.

US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Vereinbarungen als „sehr spannend“. Nordkoreas Führung habe den dauerhaften Rückbau einer Test- und Startanlage im Beisein internationaler Inspekteure zugesagt, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. In der Zwischenzeit werde es keine Raketen- oder Atomtests geben.

Trump erwähnte zudem, dass die Kontrollen der Atomanlagen unter dem Vorbehalt „finaler Verhandlungen“ stünden. Außerdem hob er den Willen der koreanischen Nachbarstaaten hervor, sich gemeinsam um die Austragung der Olympischen Spiele 2032 zu bewerben.

Zuvor hatte das US-Außenministerium die Hoffnung geäußert, dass „bedeutende und überprüfbare“ Schritte in Richtung atomare Abrüstung unternommen und damit die bei den Gipfeln mit Trump im Juni in Singapur und mit Moon im April und Mai im Grenzort Panmunjom getroffenen Zusagen umgesetzt würden.

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