Knaller ins Kreuzeck

Deutsche nominieren Blinden für „Tor des Monats“

Fußball International
04.09.2018 13:53

Es ist ein echtes Traumtor, das dem blinden St.-Pauli-Kicker Serdal Celebi im Duell mit Stuttgart gelungen war. Und es war ein historischer Treffer noch dazu. Denn noch nie wurde in Deutschland ein Blindenfußballer für das Tor des Monats nominiert.

Ein Alleingang, ein Haken und ein gekonnter Schuss ins Kreuzeck - Celebi tanzte im Finale der Blindenbundesliga (1:2) gleich drei Gegenspieler aus, ehe er die Kugel in die Maschen knallte. Und das, obwohl er gar nichts sehen konnte. Der 34-Jährige ist zwar nicht komplett erblindet, muss aber eine Dunkelbrille (mit Kopfschutz) tragen, damit die Voraussetzungen mit seinen Gegenspielern gleich sind. Doch wie ist so ein Treffer möglich?

„Habe es so trainiert“
Orientierung bieten den Blindenfußballern Rasseln im Ball, Banden sowie die Anweisungen der Trainer. „Ich habe das Tor immer wieder genau so trainiert, aber oft das Lattenkreuz getroffen. Ich bin überrascht, dass es diesmal so gut geklappt hat“, erklärt der Kurde der deutschen „Bild“-Zeitung.  Celebi kam mit zwölf Jahren nach Deutschland. Kurze Zeit später führte eine Netzhautablösung zum Verlust des Augenlichts. Im Jahr 2009 startete er dann seine Karriere als Blinden-Fußballer. Heute zählt er zu den Besten Deutschlands!

Mit der Nominierung für das Tor des Monats der ARD-Sportschau wird der Physiotherapeut jetzt auch erstmals einem breiteren Publikum bekannt. Am 15. September - so lange können die Fans abstimmen - steigt die Auszeichnung zum Tor des Monats August. Celeb zu „Bild“: „Natürlich möchte ich das Ding jetzt gewinnen! Aber wichtiger ist mir, dass die Anerkennung für den Blindenfußball steigt. Die Leute sollen Lust haben, da hinzukommen.“

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(Bild: KMM)



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