Über 60.000 € futsch

Web-Betrüger entlockten Tirolerin gesamtes Erbe

Tirol
04.08.2018 05:30

Es sollte eine gute Freundschaft, ja wenn nicht sogar die große Liebe werden: Geendet hat der jahrelange Internet-Flirt einer Unterländerin mit einem Desaster! Die 66-Jährige ging Betrügern auf den Leim. Seit Anfang 2016 ließ sich die Frau blenden, sie überwies immer wieder Geld - und verlor letztlich ihr ganzes Erbe!

Das Fiasko begann mit einer vermeintlich harmlosen Freundschaftsanfrage auf Facebook. Ryan Walker nannte sich der gute Herr. Er stamme aus Dublin und habe erst kürzlich die Baufirma seines Vaters geerbt.

„Wir kamen immer mehr ins Schreiben, redeten über Gott und die Welt“, erinnert sich Frau Mayer (Name geändert). Im Laufe der Zeit wollte die ominöse Online-Bekanntschaft aber immer mehr. „Er sprach von einer Liebesbeziehung und sogar von Heirat. Ich bin aber zunächst nicht darauf eingegangen. Irgendwann wollte er mich auch besuchen kommen“, so die 66-Jährige.

Vermeintlicher Auftrag in Nordkorea
Eines Tages kam dann ein Anruf: Walker behauptete, er müsse nach Nordkorea - er hätte einen Auftrag für seine Firma an Land gezogen. Von dort aus wollte er seiner „Liebsten“ ein Paket mit Schmuck und Geld schicken. „Um mir eine Freude zu bereiten“, glaubte Mayer.

Paket in Malaysia beschlagnahmt
Und dann schnappte die Falle zu! Das Paket sei in Malaysia von der Zollbehörde beschlagnahmt worden. Ein „Fahnder“ namens Jack Antony wandte sich an Frau Mayer und forderte Geld, um das Paket auszulösen. Die 66-Jährige kam der Aufforderung nach. Doch das reichte nicht. Walker wollte schließlich das Paket selber abholen und wurde dabei angeblich festgenommen.

Über 60.000 Euro futsch
Was dann folgte, waren unzählige Anrufe von vermeintlichen Anwälten. „Es ging um Kautionen und Zertifikate, es wurde ständig mehr Geld gefordert“, so Mayer. Und die Unterländerin ließ sich weiter blenden.

Über Monate überwies sie kleinere und höhere Beträge an Konten in Spanien, Italien, Norwegen, England, Malaysia und den USA: „Alles in allem waren es über 60.000 Euro. Ich habe mein gesamtes Erbe verloren!“

„Will andere Leute warnen“
Ende 2017 brach sie den Kontakt endgültig ab, doch Ruhe kehrte keine ein. „Auch heute werde ich noch tagtäglich angerufen. Jetzt ist aber genug“, sagt Mayer.

Leider kam die Einsicht zu spät, das verlorene Geld wird sie wohl nie wieder sehen. „Das einzige, was ich jetzt noch tun kann, ist, vor solchen Schwindlern zu warnen“, betont die 66-Jährige.

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