Mit der Fahrt in die Ferien wird auch das Wohlbefinden und die Sicherheit der Insassen gefährdet. Denn hohe Schadstoffbelastung durch den Verkehr stellt ein Risiko für Konzentration und dadurch Fahrsicherheit dar.
Während der Urlaubszeit verbringen unzählige Österreicher viele Stunden im Auto, um an ihr Reiseziel zu gelangen. Schadstoffe des Verkehrs wie z. B. Feinstaub oder Stickstoffdioxid belasten auch das Wageninnere. Gerade beim Anfahren schnellen die Werte enorm in die Höhe und gelangen über das Gebläse oder offene Fenster in die Lungen der PKW-Insassen.
Aber auch das Fahrzeuginnere selbst kann zu einer hohen Schadstoffbelastung beitragen. Die Rede ist hier von Polybromierten Diphenyletheren (PBDE), die als Flammschutzmittel in Kunststoffen angewendet werden oder von Weichmachern in PVC-Materialien wie Phthalate (Phthalsäurediester).
Die in Sitzbezügen, Lenkrad, Armaturen, Armlehnen und Kabelisolierungen vorkommenden Schadstoffe werden ebenfalls von den Fahrenden aufgenommen. Das geschieht durch Inhalation oder Kontakt mit kontaminiertem Staub. Die Schadstoffe sind zum Teil auch für den charakteristischen Geruch von Neuwagen verantwortlich.
Appell an Autofahrerklubs
Es genügt nicht nur die Fahrsicherheit mit Gurten, Airbags oder aktuell das Rauchverbot zu berücksichtigen. Eine Unmenge an weiteren negativen Einflussfaktoren wie Schimmel, Bakterien und deren Geruchsstoffe können das Autofahren zur Gesundheitsfalle machen. Sinneswahrnehmung, Aufmerksamkeit, Koordination und Kombinationsgabe - und damit die Verkehrssicherheit - gefährden Fahrer, Beifahrerfahrer und andere Verkehrsteilnehmer. Mag. Thomas Schlatte, Sprecher der unabhängigen Plattform MeineRaumluft.at. appelliert: „Die Autofahrerklubs sind aufgerufen, auch über Luftbedingungen und Lufthygiene im Auto intensiver und regelmäßiger zu informieren.“
Das Rauchverbot im Auto ist nur als erster Schritt zu sehen. In der EU sind Schadstoffe für Innenausstattung kaum Thema, denn es bestehen keine verbindlichen Grenzwerte. Zwar gibt es Richtlinien für Innenräume, aber zu Warnhinweisen kann kein Hersteller verpflichtet werden. Man sollte sich deshalb bei den Automobilklubs informieren und sich selbst helfen - MeineRaumluft.at gibt dazu Tipps:
Karin Rohrer-Schausberger, Kronenzeitung
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