Thema Mindestsicherung

51.000 Kinder im Land von Armut bedroht

Steiermark
25.06.2018 21:52

Noch gilt Österreich im Vergleich als reiches Land. Aber davon haben längst nicht alle etwas, auch nicht in der Steiermark. Bei uns ist die Armutsgefährdung von Kindern in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Deshalb warnt die Volkshilfe die Bundesregierung vor den geplanten Kürzungen bei der Mindestsicherung.

51.000 der 268.000 Kinder in der Steiermark gelten laut neuesten Erhebungen als armutsgefährdet. Das sind 19 Prozent - ein drastisch hoher Wert, verglichen mit früheren Jahren: 2012 lag er bei 13 Prozent, 2016 bei 14 Prozent. Und Franz Ferner, Geschäftsführer der steirischen Volkshilfe, stellt klar: „Jedes armutsgefährdete Kind in unserem reichen Land ist eines zu viel.“

Deshalb macht die Volkshilfe jetzt gegen die geplanten Kürzungen bei der Mindestsicherung mobil. Eine Reduktion der Zuschläge würde österreichweit 45.000 Kinder betreffen. Kinder, warnen Experten, spüren die Armut der Eltern massiv am eigenen Leib. Wenn zum Beispiel das Geld für die Schullandwoche oder für gesundes Essen fehlt. Wenn zahlungsunfähige Familien delogiert werden oder im Winter beim Heizen gespart werden muss.

„Chancengleichheit ist bloße Rhetorik“
Dazu kommen weniger Sozialkontakte und deutlich schlechtere Bildungsaussichten. Armut werde vererbt, die Rede von Chancengleichheit sei bloße Rhetorik der Politik, so die scharfe Kritik der Volkshilfe, die mit Spendenmitteln etwa Kinderbetreuung oder auch Urlaube für Alleinerziehende organisiert. Franz Ferner weiter: „Was der Staat heute an unseren Kindern versäumt, das kann er nie wiedergutmachen.“

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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