Betrug:

Geld geliehen und Erbe in Afrika vorgegaukelt

Tirol
16.06.2018 12:40

Da wurde die Hilfsbereitschaft eines 82-Jährigen wohl schamlos ausgenützt! Der Rentner lieh einem in Innsbruck lebenden Nigerianer (54) mehr als 25.000 Euro. Denn dieser gaukelte ihm ein Erbe und andere dubiose Geschichten vor. Auf eine Rückzahlung wartet der Mann bis heute. Nun wurde der 54-Jährige verurteilt.

„Er hat mir einfach leid getan“, meinte der rüstige 82-Jährige am Freitag am Innsbrucker Landesgericht. „Er kommt zu uns und muss hier für einen Hungerlohn arbeiten. Daher habe ich ihm auch Bettwäsche geschenkt.“ Doch bei der Bettwäsche blieb es nicht: Der Rentner nahm für seinen neuen „Freund“ sogar einen Kredit von 10.000 Euro auf. Und weil er von der Bank aufgrund seines hohen Alters nicht mehr erhielt, lieh er sich auch noch von einem Bekannten 15.000 Euro aus. „Ja etwa 25.000 Euro hat er von mir insgesamt bekommen“, rechnete der Innsbrucker vor. „Aber ich war schon überzeugt, dass ich das Geld zurückbekomme.“

Angeklagter sitzt zudem auf 50.000 € Schulden
Denn der Nigerianer, der zusätzlich über 50.000 Euro Schulden hat, erzählte von einem Erbe, das er bald in Afrika machen würde. „Meine Mutter liegt im Sterben und sie hat zwei Häuser“, meinte der Angeklagte. Dass diese aber offenbar bereits verkauft wurden, um die kranke Frau zu pflegen, verschwieg der 54-Jährige. Dann war es plötzlich die Firma seines Onkels, die verkauft werden sollte. Immer wieder kamen neue Geschichten zum Vorschein. Geld bekam der Innsbrucker bis heute keines zurück.

2006 mit selber Masche Gutgläubigen abgezockt
Besonders dreist: Bereits im Jahr 2006 kam der Nigerianer mit haargenau der selben Masche zu Geld. „Dieser Fall ist allerdings schon verjährt. Daher gilt der Angeklagte als unbescholten“, erklärte die Richterin. Für die Glaubwürdigkeit des Vaters einer Tochter war aber auch diese Geschichte nicht besonders förderlich.

Geldstrafe
Wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs wurde der Angeklagte zu einer Geldstrafe in Höhe von 1920 Euro verurteilt. Die Hälfte davon sah die Richterin allerdings bedingt nach. Der Nigerianer nahm das Urteil sofort an. Dieses ist aber noch nicht rechtskräftig. Ob der Rentner das Geld jemals wiedersehen wird, das darf zumindest bezweifelt werden.

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