XXL-Achtbeiner

Forscher entdecken größte Webspinne der Welt

Wissenschaft
22.10.2009 12:01
Zwei Biologen aus den USA und Slowenien haben in den vergangenen Jahren Tausende von Spinnensammlungen studiert und dabei die größte Radnetzspinne der Welt entdeckt. Der Körper des Achtbeiners mit dem wissenschaftlichen Namen Nephila komaci ist bis zu 3,8 Zentimeter lang, die Beine haben eine Länge von zehn bis zwölf Zentimetern. Allerdings erreichen nur die Weibchen, die rund fünf Mal größer sind als die Männchen, diese Abmessungen.

Die Tiere können Netze mit einem Durchmesser von über einem Meter spinnen, ihr Spinnfaden ist extrem reißfest. Beschrieben haben die Forscher ihre Entdeckung in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "PLoS ONE".

Auf die neue Art stießen Matjaz Kuntner vom slowenischen Institut für Biologie an der Akademie für Wissenschaften und sein Kollege Jonathan Coddington vom Smithonian National Museum of Natural History in Washington ím Zuge ihrer Untersuchung von 2.500 Spinnensammlungen aus insgesamt 37 Museen auf aller Welt.

Ein Exemplar in Wien entdeckt
Im Jahr 2000 entdeckte Kuntner in der Spinnensammlung des Plant Protection Research Institute in Pretoria (Südafrika) erstmals ein Exemplar - ein riesiges Weibchen - das keiner bereits beschriebenen Art glich. Mit Coddington machte er sich daraufhin in Südafrika auf die Suche nach der Riesenspinne, doch die Expedition der beiden Forscher blieb erfolglos. 2003 fanden die Biologen dann in der Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien ein weiteres Exemplar der neuen Art, das aus Madagaskar stammte. Beide Spinnen waren aber bereits vor sehr langer Zeit gefunden worden.

Art vermutlich vom Aussterben bedroht
Die erst jetzt entdeckte neue Art schien ausgestorben, bis ein Forscherkollege von Kuntner vor wenigen Jahren in einem südafrikanischen Elefantenpark zwei Weibchen und ein Männchen entdeckte. Erst jetzt wussten die Wissenschaftler, dass die Art überlebt hat. Die Lebensweise der riesigen Achtbeiner konnten sie aber bisher noch nicht genauer zu studieren, denn die Suche nach lebenden Exemplare gestaltete sich schwierig. Trotz intensiver Suche konnten bisher keine weiteren lebenden Spinnen der neuen Art gefunden werden, Coddington befürchtet deshalb, dass die Art vom Aussterben bedroht ist.

Männchen deutlich kleiner
Wie bei vielen Spinnenarten sind die Männchen von Nephila komaci weit weniger spektakulär und deutlich kleiner als die Weibchen. 

Foto: Matjaz Kuntner

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