Bürokratische Hürde

Wie Behinderung den Weg zur ID Austria erschwert

Niederösterreich
18.07.2025 05:50

Für die Registrierung der immer häufiger notwendigen ID Austria ist ein persönlicher Besuch bei der Behörde Pflicht. Doch einem Mostviertler ist das nicht möglich, er ist zu 70 Prozent behindert und körperlich stark eingeschränkt. Ein Spießrutenlauf ...

Wer Behördengänge im Internet erledigen, seine Arbeitnehmerveranlagung auf FinanzOnline durchführen oder Arztrechnungen bei der Gesundheitskassa einreichen will, der kommt an dem digitalen Identitätsnachweis ID Austria kaum mehr vorbei. Gerade deshalb muss man diese vor Missbrauch schützen.

Feststellung der Identität
Das beginnt bereits bei der Registrierung. Denn wer eine solche beantragen möchte, muss zumindest einmal bei der Behörde zur Feststellung der Identität und zur Verknüpfung der digitalen ID mit dem Smartphone persönlich vorstellig werden. Für die meisten maximal eine terminliche Frage, für einen Mann aus dem Bezirk Tulln (NÖ) aber völlig unmöglich. „Ich bin zu 70 Prozent behindert und in meiner Mobilität sehr stark eingeschränkt. Es ist mir zumindest derzeit nicht möglich, persönlich vorzusprechen“, schildert er.

Auch Vertretung abgelehnt
Bei der Bezirkshauptmannschaft pochte man zumindest anfänglich auf die zwingende Notwendigkeit eines Erscheinens: „Sie können zwar eine Vorregistrierung zu Hause starten, aber die TAN-Abfrage muss persönlich erfolgen.“ Auch eine Vertretung, ausgestattet mit einer Vollmacht, könne nicht vorbeigeschickt werden, wurde ihm mitgeteilt. Stattdessen habe man ihn an seinen Heimatort verwiesen, wohin der Weg deutlich kürzer sei. Doch im dortigen Gemeindeamt werden aufgrund personeller Engpässe aktuell überhaupt keine ID-Austria-Registrierungen durchgeführt.

Doch noch eine Lösung
Nachdem sich der Mann mit seinem Problem an die „Krone“ gewandt hatte, kam Bewegung in die Sache. „Sollte es dem Herrn wirklich nicht möglich sein, zur Bezirkshauptmannschaft zu gelangen, etwa mittels Fahrtendienst oder Bekannten, ist es denkbar, dass in diesem Ausnahmefall eine Mitarbeiterin das Antragsformular bei dem Herrn zu Hause von ihm persönlich unterschreiben lässt“, teilte Bezirkshauptmann-Stellvertreterin Renate Giller-Schilk mit. Die Leiterin des Bürgerbüros hat sich mit dem Betroffenen bereits in Verbindung gesetzt. „Ich bin dankbar, dass eine Lösung gefunden wurde. Ich werde aber sicher nicht der Einzige mit einem derartigen Problem sein“, gibt der Betroffene zu bedenken.

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