Natursee in der Kritik

Gemeinde sagt Algen und Zerkarien den Kampf an

Burgenland
18.07.2025 06:00

Algen, Ausschlag und Ärger! Doch jetzt reagiert die betroffene burgenländische Gemeinde: Mit neuen Fischen, laufenden Wasserproben und einem klaren Bekenntnis zum Natursee will der Burger Bürgermeister das Badevergnügen wieder ungetrübt machen.

Der Aufruhr rund um den Badesee in Burg war zuletzt groß: Zerkarien, Ausschlag, dichte Algenteppiche – bei Badegästen und Seehausbesitzern wuchs der Unmut. Nun meldet sich Bürgermeister Gerhard Klepits zu Wort und kündigt ein ganzes Paket an Maßnahmen an, um Algen und Zerkarien den Kampf anzusagen. „Wir wissen, dass es in gewissen Bereichen nicht schön aussieht, das streiten wir auch gar nicht ab. Aber viele Menschen kommen gerade deshalb zu uns, weil es ein Natursee ist“, stellt Klepits klar.

Fische als Reaktion auf Algenbildung und Zerkarien
Die Gemeinde sei sich der Situation aber bewusst und habe inzwischen gehandelt. Als Reaktion auf die zunehmende Algenbildung wurden in den vergangenen Tagen einige Hundert Fische in den See eingesetzt – darunter Armur (Graskarpfen) und Spiegelkarpfen.

Algenbildung und Zerkarien: Ein Besuch am Stausee bescherte Gästen Juckreiz und Pusteln.
Algenbildung und Zerkarien: Ein Besuch am Stausee bescherte Gästen Juckreiz und Pusteln.(Bild: Krone KREATIV/Privat)

Diese Fischarten seien bekannt dafür, Algen, Seegras und andere Wasserpflanzen zu fressen und auch indirekt gegen Zerkarien zu helfen, indem sie das biologische Gleichgewicht verbessern. „Beim Hochwasser sind viele Fische mit der Strömung abgewandert. Das haben wir im Herbst aber gar nicht gewusst. Als wir gemerkt haben, dass die Algen überhandnehmen, haben wir rasch reagiert“, so Klepits.

Wasser ist hygienisch unbedenklich
Nach Rücksprache mit anderen Badeseen – die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten – entschied man sich für den Fischbesatz. Trotz der Beschwerden betont der Ortschef erneut, dass das Wasser hygienisch unbedenklich sei: „Am Donnerstag ist wieder ein neues Protokoll eingetroffen, welches belegt, dass alles in Ordnung ist.“

Ausbleiben der Gäste wäre wirtschaftlich großer Schaden
Zudem werden alle zwei Wochen Wasserproben aus dem See entnommen. Auch nach dem Hochwasser im vergangenen Jahr seien die Werte stets gut gewesen, deshalb habe man damals auf ein vollständiges Ablassen des Sees verzichtet, sagt Klepits, der auch die wirtschaftliche Bedeutung des Badesees für die Gemeinde hervorhebt: „Es ist unsere einzige echte Einnahmequelle. Wir tun wirklich viel dafür, dass es den Gästen hier gefällt. Wir wollen niemanden abschrecken, ganz im Gegenteil.“

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