38.000 Pendler pro Tag – das heißt Stau jeden Tag! Für den Eugendorfer Bürgermeister Johann Strasser ist klar, dass es für die Lösung des Verkehrsproblems nur ein Gesamtkonzept für die gesamte Region um Salzburg geben kann – das sehen seine Amtskollegen ähnlich. Strasser fordert mehr Zusammenhalt in der Politik.
Die Gemeinde Eugendorf ist und bleibt das Nadelöhr für die Pendler aus dem nördlichen Flachgau und dem angrenzenden Oberösterreich. 38.000 Fahrzeuge pro Tag sorgen für lange Staus im Früh- und Abendverkehr. Auch nach dem Ausbau an der Autobahnauffahrt und -abfahrt ist keine wirkliche Besserung in Sicht. Die zweispurige Abfahrt hat den gefährlichen Rückstau auf der Autobahn verringert, jedoch aus Richtung Hallwang einen neuen Stau auf der Bundesstraße B1 verursacht. „In diesem Fall geht die Sicherheit natürlich vor“, sagt der Eugendorfer Bürgermeister und fügt hinzu: „Man sieht an dem Beispiel gut, dass das eigentliche Problem nicht gelöst, sondern wieder einmal nur verlagert wurde.“
Gerade in Eugendorf scheint eine Lösung nicht in Sicht. Nach Öffnung der Busspur im Ortsgebiet, Stauampeln, Fahrstreifenänderung am Knotenpunkt und eben den Ausbau der Autobahnauf und -abfahrt scheinen die Möglichkeiten ausgeschöpft. Aber auch die Stadt Salzburg und die anderen umliegenden Gemeinden haben ähnliche Probleme. „Sobald eine Kleinigkeit passiert, geht in und rund um die Stadt nichts mehr“, sagt Strasser und fordert daher endlich ein Gesamtkonzept für den Großraum Salzburg. „Eine Lösung ist sicherlich möglich. Aber es muss der Wille von allen Seiten vorhanden sein und es müssen alle zusammenarbeiten“, sagt der 68-Jährige.
Als ersten Schritt kann sich das Oberhaupt der 7000 Einwohner-Gemeinde die Installierung einer Buslinie, die rein über die Autobahn geführt wird, vorstellen. Dazu Haltestellen auf den Grüninseln der Auf- und Abfahrten mit Anbindungen zum Obusnetz würden ein rasches Vorankommen ermöglichen. „Dieses Linie könnte man von Eugendorf bis Anif rund um die Stadt führen“, so Strasser. Ein Erfolgsschlüssel wäre das rasche Erreichen von wichtigen Anschlusspunkten des öffentlichen Verkehrs.
Über eine Gesamtlösung würden sich die Bürgermeister Joachim Maislinger (Wals) und Johann Hutzinger (Bergheim) freuen. Letzterer hält den Bau des Gitzentunnel für unumgänglich. „Ohne den Tunnel wird es in Zukunft nicht gehen“, sagt Hutzinger. Wals hofft vor allem auf eine Lösung des Grenzkontrollstaus.
Die Hoffnung auf eine Gesamtlösung ist aber gering: In 29 Jahren Amtszeit hatte es Strasser mit neun Verkehrslandesräten zu tun. Gut möglich, dass es nach den Landtagswahlen im April die Nummer Zehn wird.
Felix Roittner, “Salzburg“-Krone
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