Wut auf Montagsspiele

Lärmhölle! Fans zerpfeifen Frankfurt vs. Leipzig

Sport
19.02.2018 22:47

Fans von Eintracht Frankfurt haben am Montagabend schon vor dem Anpfiff des Heimspiels gegen RB Leipzig mit aller Vehemenz gegen die Einführung von Montagsspielen in der deutschen Bundesliga protestiert! An allen Tribünenabschnitten der Commerzbank Arena hingen Transparente mit Aufschriften wie "Fankultur muss leiden, Einschaltquoten steigen" oder "Der DFB steht für die komplette DeMONTAGE der Fankultur". Das Match selbst entschieden die Frankfurter übrigens mit 2.1 für sich…

Die Fans hatten zudem beim Gang der Leipzig-Spieler zum Aufwärmen begonnen, lautstark mit Trillerpfeifen zu pfeifen und die Geräuschkulisse auch während des Spiels aufrechterhalten. Die Partie, die erste in dieser Saison an einem Montagabend, begann mit gut fünfminütiger Verspätung, weil Anhänger hinter der Bande im Innenraum protestierten. Es war aber eingeplant gewesen, dass Fans protestieren dürfen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat in dieser Saison erstmals fünf Montagsspiele eingeführt, um Europa-League-Teilnehmern wie Leipzig vor ihrem nächsten Bundesliga-Spiel eine längere Erholungspause einzuräumen. Anhänger in ganz Deutschland halten den Montagabend jedoch für einen besonders fan-unfreundlichen Termin, der die Reise zu Auswärtsspielen erschwert und ihrer Meinung nach für eine zunehmende Kommerzialisierung des Profifußballs steht. Frankfurter Fans hatten bereits in den vergangenen Tagen angekündigt, den Ablauf des Spiels massiv stören zu wollen.

Doch trotz der unüberhörbaren Störaktionen wurde natürlich dennoch Fußball gespielt – und aus Sicht der Frankfurter sogar höchst erfolgreich. Denn die Eintracht gewann die Partie gegen RB Leipzig letztlich mit 2:1. Mit dem Sieg überholte Frankfurt die Ostdeutschen in der Tabelle und liegt nun auf Rang drei. Leipzig fiel aus den Champions-League-Plätzen auf Platz fünf zurück. Bei Leipzig spielten die Österreicher Marcel Sabitzer, Konrad Laimer und Stefan Ilsanker durch.

Sie wie auch alle anderen Spieler ließen sich von den Protesten nicht beeindrucken und lieferten zunächst ein Spektakel ab - auch mit österreichischer Beteiligung. In der 13. Minute ging RB Leipzig durch Jean-Kevin Augustin in Führung, die Vorarbeit leistete der Salzburger Laimer. Bereits in der 22. Minute gelang Frankfurt durch Timothy Chandler der Ausgleich. Nur vier Minuten später sorgte Kevin-Prince Boateng dann für den entscheidenden Treffer. In der 32. Minute stand Schiedsrichter Felix Zwayer nach dem verzögerten Spielbeginn noch einmal im Mittelpunkt. Er entschied zunächst nach einem Foul an Sabitzer auf Elfmeter für Leipzig, zog die Entscheidung nach Konsultation des Video-Assistenten aber wieder zurück. Sabitzer war beim Zuspiel von Laimer im Abseits gestanden. Nach der Pause brachte Frankfurt den knappen Vorsprung über die Zeit.

ÖFB-Legionär Ilsanker äußerte im Eurosport-Interview übrigens Unverständnis über die Proteste der Fans. "Ich würde auch lieber am Samstag oder Sonntag spielen. Aber das hilft uns, dass wir hier eine tolle Liga aufziehen. In England funktioniert das auch, und die haben Millionen an Fernsehgeldern. Warum man dann so dumm ist und acht Millionen Tennisbälle reinschmeißt, verstehe ich nicht", sagte er.

Die Ergebnisse der 23. Runde:
Freitag
Hertha BSC Berlin - FSV Mainz 05 0:2 (0:1)
Samstag
1. FC Köln - Hannover 96 1:1
SC Freiburg - Werder Bremen 1:0
Hamburger SV - Bayer Leverkusen 1:2
VfL Wolfsburg - Bayern München 1:2
Schalke 04 - 1899 Hoffenheim 2:1
Sonntag
FC Augsburg - VfB Stuttgart 0:1
Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund 0:1
Montag
Eintracht Frankfurt - RB Leipzig 2:1

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(Bild: KMM)



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