Hauptberuflich ist der 25-jährige Bernhard Grubinger aus Thalgau Landwirt, er kümmert sich täglich um 30 Kühe und 15 Jungtiere. Doch dort, wo einst der Heuboden war, befindet sich nun ein professionelles Tonstudio. Er und die vier Mitglieder der Gruppe „GrenzWertig“ starten mit ihrer neuen Volksmusik voll durch.
Trotz Schneesturm wagte sich die „Krone“ am Montag auf den steilen und kurvigen Thalgauberg. Denn dort ist das Zuhause von Landwirt Bernhard Grubinger, der kurzerhand den einstigen Heuboden zu einem professionell eingerichteten Aufnahmestudio namens „Tovidia“ umfunktioniert hat.
Er ist der Leiter der im Jahr 2013 gegründeten Musikgruppe „GrenzWertig“ (vorher Thalgauer Tanzlmusi), singt und spielt Steirische Harmonika sowie Perkussion in Perfektion. In Wien hat er die Tonstudioausbildung absolviert und wirkt auch bei den „Salzburger Nockerln“ mit. Die restliche Gruppe besteht aus seinem Bruder Gerhard (Basstrompete und Posaune), Simon Pichler (Trompete) sowie Benedikt Falkinger (Tuba) und Markus Hofer (Gitarre) aus Lembach im Mühlviertel.
Das Quintett experimentiert mit Volksmusik, indem sie verschiedene Genres wie Jazz oder Klassik zu den traditionellen Klängen mischt. „Ich bin in einer musikalischen Familie groß geworden, meine Verwandten waren Teil der nach unserem Hof benannten und sehr bekannten Reitbauer Klarinettenmusik. Heute schreibe und komponiere ich selbst“, erklärt Bernhard Grubinger, dass alles von der Steirischen ausgeht und dann die Gegenmelodie für die Bläser entwickelt wird.
Inspiration während Hofarbeit
Die fünf Mitglieder von Trachtenmusikkapellen grenzen sich klar von Stimmungsmusik ab, wollen stattdessen mehr in Richtung Konzerte gehen. 2017 standen bereits sieben auf dem Programm. Und ihre Thalgauberger Polka wurde als Erkennungsmelodie für die „Lange Nacht der Volksmusik“ auserkoren. „Die Landwirtschaft ist ein super Gegenpol, wo ich mir meine Inspiration hole. Ideen kommen mir etwa bei der Heuarbeit, beim Tiere füttern oder beim Zaun aufstellen“, will Grubinger die Art, Musik zu machen, in die weite Welt hinaustragen.
Vergangenes Jahr hat das Ensemble ihre erste CD „G’schickt“ herausgebracht – mit ausgefallenen Titeln wie das traditionelle Gstanzl „Nudl in da Rein“ samt der italienischen Version „Nella pentola“ oder „Alpinus movere“, ein Zwiefacher mit Walzer, der die Geschichte der schnellen Wetterumschwünge im Gebirge erzählt. Die zweite CD mit neun neuen Songs wird noch diesen März aufgenommen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.