Jungwirth in Not

ÖSV erstattete Anzeige gegen Ex-OÖC-General

Sport
11.08.2009 19:11
Der Österreichische Skiverband (ÖSV) hat bei der Staatsanwaltschaft Salzburg gegen den früheren Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC), Heinz Jungwirth, Anzeige wegen Untreue erstattet. Dies erklärte die zuständige Staatsanwältin Eva Danninger-Soriat am Dienstagnachmittag, ohne den genauen Inhalt der Anzeige kommentieren zu wollen.

Vom ÖSV war jedoch zu erfahren, dass es bei dieser am 6. August eingebrachten Strafanzeige um jene Million Dollar (705.916 Euro) gehe, die der ÖSV nach dem Dopingskandal um österreichische Langläufer und Biathleten bei Olympia 2006 in Turin an das ÖOC zweckgebunden für Anti-Doping-Maßnahmen überwiesen hatte. Laut dem Skiverband bestehe "der Verdacht, dass diese Million vom ÖOC nicht für den Anti-Doping-Kampf eingesetzt worden ist".

Missbräuchliche Verwendung?
"Die Zweckbindung bestand darin, dass das Geld der Bekämpfung von Doping und der Verbesserung der medizinischen Betreuung, insbesondere bei Olympischen Spielen, dienen sollte. Angeblich wurde der Betrag vom ÖOC an das IOC zum Zwecke der Dopingbekämpfung weitergeleitet", hieß es vonseiten des ÖSV in einer offiziellen Aussendung. Da der ÖSV aber "zumindest teilweise eine missbräuchliche Verwendung" dieses überwiesenen Betrages vermutet, beantragte man am vergangenen Donnerstag einen Privatbeteiligtenanschluss in der Causa.

Ermittlungen gegen mehrere Personen
Die Staatsanwaltschaft Salzburg hatte bereits im Juli ihre Ermittlungen wegen Untreue im Zusammenhang mit der Salzburger Olympiabewerbung 2014 auch auf den Ex-ÖOC-Generalsekretär ausgedehnt. Neben Jungwirth wird auch gegen den ehemaligen Geschäftsführer der Salzburger Winterspiele GmbH, Fedor Radmann, und dessen zwei Nachfolger Gernot Leitner und Rudolf Höller sowie Olympia-Strategieberater Erwin Roth ermittelt.

Darlehen nicht vollständig zurückbezahlt?
Die Ermittlungen sollen angeblich dubiose Geldflüsse aufklären. Die Salzburger Olympiagesellschaft habe dem Förderverein – er wurde zur Unterstützung der Bewerbung eingerichtet – ein 300.000 Euro hohes Darlehen gegeben, das aber laut Salzburger Bürgerliste und dem BZÖ nur zum Teil zurückbezahlt worden sein soll. Aufgrund von Medienberichten, dass 150.000 Euro fehlen, nahm die Staatsanwaltschaft Salzburg im Februar dieses Jahres Ermittlungen auf.

Rechnungshof übt ebenfalls Kritik
Auch der Rechnungshof hatte beanstandet, dass der Förderverein, bei dem Jungwirth laut Staatsanwaltschaft der Bevollmächtigte in finanziellen Angelegenheiten war, 150.000 Euro nicht mehr an die Salzburger Olympia-Bewerbungs-GmbH zurückbezahlt habe. Die fünf Verdächtigen, für die die Unschuldsvermutung gilt, bestreiten die Vorwürfe. So hatte etwa Leitner zuletzt betont, es habe keine Ungereimtheiten gegeben, "alles ist belegbar".

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(Bild: KMM)



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