Übernahme-Finale
Einstieg von Fiat bei Chrysler endgültig vollzogen
Drei Pensionsfonds aus dem US-Staat Indiana, bei denen Chrysler in der Kreide steht, hatten das Oberste Gericht am Sonntag aufgefordert, den Verkauf auszusetzen. Sie kritisierten, dass im Insolvenzverfahren die Inhaber von besicherten Anleihen schlechter behandelt worden seien als Gewerkschaften.
Signalwirkung für General Motors
Die Regierung in Washington bemühte sich umgehend um eine Abweisung der Klage, weil sie die Übernahme von Chrysler durch Fiat gefährdet sah. Die Frist für die Übernahme endet nämlich bereits am Freitag. Der Entscheid der Höchstrichter war auch deswegen mit Spannung erwartet worden, weil er Signalwirkung für den größeren Konzern General Motors hat, der nach ähnlichem Muster wie Chrysler im Eilverfahren mit staatlichen Hilfsgeldern saniert werden soll.
Weißes Haus reagiert hocherfreut
Das Weiße Haus begrüßte die Entscheidung des Supreme Court. "Wir sind erfreut, dass die Chrysler-Fiat-Allianz nun umgesetzt werden kann und Chrysler wieder zu einem wettbewerbsfähigen und lebensfähigen Autohersteller werden kann", sagte ein Vertreter der US-Regierung. Von den drei Pensionsfonds war zunächst keine Stellungnahme zum Scheitern der Klage zu erhalten.
Chrysler sperrt ein Viertel seiner Geschäfte zu
Ein New Yorker Insolvenzgericht hat nahezu gleichzeitig mit dem Entscheid des Obersten Gerichts einen Plan von Chrysler genehmigt, ein Viertel seiner Autohäuser in den USA zu schließen. Richter Arthur Gonzalez erklärte am Dienstag, die Schließung von 789 der insgesamt 3.200 Geschäfte trete mit sofortiger Wirkung in Kraft. Der insolvente Autobauer hatte die Maßnahme Mitte Mai angekündigt und erklärt, das Netz der Verkaufsstellen sei veraltet, und es gebe zu viele Händler, die miteinander konkurrieren. Bei vielen von ihnen sei der Absatz zu niedrig. Rund 50 Prozent der Händler seien für 90 Prozent des Absatzes in den USA verantwortlich, hieß es.
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