Tankwaggon explodierte

16 Jahre nach Unglück: Haftstrafe für Österreicher

Gericht
27.05.2025 19:44

Fast 16 Jahre nach einem Zugsunglück in der toskanischen Küstenstadt Viareggio, bei dem 32 Menschen ums Leben kamen, hat ein Berufungsgericht in Florenz am Dienstag die schweren Strafen für 13 Beschuldigte, darunter zwei österreichische Manager, bestätigt. 

Das Oberste Gericht in Rom hatte im Jänner 2024 zwar die im Jahr 2022 zweitinstanzlichen Strafen für die Angeklagten bestätigt, angeordnet wurde jedoch ein neuer Berufungsprozess in Florenz.

Familienangehörige der Opfer bei Anhörung
Dabei ging es lediglich um die strafmildernden Umstände, die den Angeklagten, darunter Ex-Bahnchef Mauro Moretti, gewährt wurden. Der Ex-Chef der in Wien ansässigen Firma GATX Rail Austria GmbH – Eigentümerin des in Viareggio entgleisten und explodierten Kesselwaggons – wurde 2022 zu fünf Jahren und vier Monaten verurteilt. Jener Manager, der zum Zeitpunkt des Unglücks für die Flotte der Cargozüge von GATX Rail Austria zuständig war, erhielt dagegen fünf Jahre und sechs Monate Haft. Beide Strafen wurden am Dienstag bestätigt.

Vor Gericht in Florenz erschienen mehrere Familienangehörige der Opfer, die seit dem Unglück um die Klärung der Katastrophenursache kämpfen. Sie erklärten sich mit dem Urteil zufrieden.

Unglück ereignete sich im Juni 2009
Die Angeklagten, darunter auch einige deutsche Bahnmanager, mussten sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Auslösung einer Brandkatastrophe verantworten. Einigen von ihnen wurde auch vorgeworfen, Sicherheitsvorschriften verletzt zu haben. Moretti, ehemaliger Chef der italienischen Staatsbahnen (FS), wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt. Die beiden Österreicher können noch beim Obersten Gericht in Rom Einspruch gegen die Strafe einreichen.

1000 Menschen evakuiert
Am 29. Juni 2009 war der Güterzug in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs von Viareggio entgleist, woraufhin einer der mit Flüssiggas gefüllten Tankwaggons explodierte. Die Detonation und der anschließende Großbrand richteten im Zentrum der Stadt schwere Schäden an. Rund 1000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Häuser stürzten ein, Autos gingen in Flammen auf. Die Unfallursache war möglicherweise ein Riss an einem Rad. Es war das schwerste Bahnunglück in Italien seit mehr als 20 Jahren.

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