Bluttat in Grafing

Psychiatrie statt U-Haft für Amokläufer (27)

Ausland
11.05.2016 15:57

Der 27-jährige Amokläufer von Grafing kommt nach seiner Bluttat nicht in Untersuchungshaft, sondern wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Zur Begründung teilte das Bayerische Landeskriminalamt am Mittwochnachmittag mit, dass der Mann laut der Begutachtung eines Sachverständigen an einer psychischen Erkrankung leide.

Zuvor waren weitere Details zum Gesundheitszustand des Täters bekannt geworden. Nach Informationen der "tz" hatten die Großeltern des Mannes noch am Wochenende erfolglos versucht, dass ihr Enkel in eine psychiatrische Klinik kommt. Die Zeitung zitierte den Großvater: "Wir haben die Polizei gebeten, ihn in eine Klinik einzuweisen. Aber die Beamten lehnten das ab." Sie sahen wohl keine Eigen- oder Fremdgefährdung bei dem 27-Jährigen. Immerhin ließ sich der junge Mann von seinen Großeltern ins Krankenhaus bringen, das er tags darauf aber wieder verließ.

Täter macht wirre Angaben, Motiv unklar
Das Motiv für die Bluttat blieb auch am Tag nach dem Verbrechen offen. Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich erklärte, dass der Täter bei seiner Vernehmung wirre Angaben gemacht habe. Die Staatsanwaltschaft wolle erst kurz vor dem für Mittwoch geplanten Termin beim Ermittlungsrichter entscheiden, ob sie Haftbefehl oder die Unterbringung in einer Nervenklinik beantragen wird. "Das ist noch nicht geklärt", sagte Heidenreich.

Unterdessen gedachten zahlreiche Menschen in Grafing der Opfer. Auf der Treppe zu den Bahnsteigen lagen Dutzende Blumensträuße, es brannten am Tag nach der Tat Kerzen. Auf einem Zettel stand: "Herzliche Anteilnahme für die Angehörigen + Freunde des Verstorbenen und der Verletzten. Wir fühlen und trauern mit Euch." Ansonsten erinnerte nichts mehr an das Verbrechen. Sämtliche Blutspuren wurden beseitigt, der Zugverkehr lief normal.

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