Richtung Japan

Nordkoreas Kim provoziert mit neuem Raketentest

Ausland
12.02.2017 13:44

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat am Sonntag erneut eine ballistische Rakete getestet. Das Geschoß sei in der Früh ins Japanische Meer abgefeuert worden, teilte das südkoreanische Verteidigungsministerium mit. Der Test sei eine "Provokation, mit der die Reaktion der neuen US-Regierung" getestet werden solle. Nordkorea wolle mit seinem Atom- und Raketenprogramm "weltweite Aufmerksamkeit" auf sich ziehen. Der amtierende südkoreanische Präsident und Premierminister Hwang Kyo Ahn kündigte an, dass das Regime für den Raketentest eine "entsprechende Strafe" erhalten werde.

Die Rakete wurde laut südkoreanischen Angaben von einem Stützpunkt im Westen des Landes abgefeuert und sei etwa 500 Kilometer weit in Richtung Japanisches Meer (Ostmeer) geflogen. Dort sei sie ins Wasser gestürzt. Der Typ der Rakete ist noch unklar.

Die südkoreanischen Streitkräfte überprüften, ob es sich um eine Mittelstreckenrakete vom Typ Rodong mit einer Reichweite von 1300 Kilometern oder eine Musudan mit geschätzter Reichweite von 3000 bis 4000 Kilometern gehandelt haben könnte. Eine Musudan könnte Ziele in Südkorea oder Japan treffen, aber auch den US-amerikanischen Militärstützpunkt auf Guam im Westpazifik.

Wie nahe ist Nordkorea seinen atomaren Zielen?
Südkorea vermutet, dass Nordkorea mit den Raketentests die Entwicklung ballistischer Interkontinentalraketen vorantreiben will, die mit Atomsprengköpfen bestückt die USA erreichen könnten. Experten sind aber geteilter Meinung darüber, wie nahe Nordkorea an der Verwirklichung seiner atomaren Ziele ist - vor allem, weil es bisher nie erfolgreich eine Interkontinentalrakete getestet hat. Laut US-Angaben ist das Land inzwischen in der Lage, Mittelstreckenraketen mit atomaren Sprengköpfen zu bestücken und abzufeuern.

Diktator Kim hatte in seiner Neujahrsansprache erklärt, sein Land stehe kurz vor dem Test einer Interkontinentalrakete, die auch Teile der USA erreichen könne. Das US-Verteidigungsministerium warnte den isolierten Staat daraufhin eindringlich vor neuerlichen Provokationen. Die Spannungen in der Region hatten sich nach zwei Atom- und mehr als 20 Raketentests durch Nordkorea im vergangenen Jahr erhöht. Der UNO-Sicherheitsrat hatte die Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang deutlich verschärft.

Raketentest während Abes Staatsbesuch bei Trump
Nordkorea unternahm den Test den Angaben zufolge zu einem Zeitpunkt, als der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump die USA besuchte. Abe verurteilte das Verhalten Nordkoreas. Der Test sei nicht zu tolerieren, sagte er am Samstagabend bei einem gemeinsamen Auftritt mit Trump.

Trump sagte Japan die uneingeschränkte Unterstützung der USA zu. "Die Vereinigten Staaten von Amerika stehen hinter Japan, ihrem großen Verbündeten, zu 100 Prozent", sagte der US-Präsident bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Abe in Florida. Trump hatte bereits am Freitag ein Bekenntnis zur traditionellen Militärallianz mit Japan abgelegt.

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