Durch die enorme Wucht des Schusses wurden auch Federn regelrecht in Knochen und Fleisch hineingedrückt. Die Tierärzte operierten das schwer verletzte Tier daraufhin, entfernten das Projektil und die Federn und legten einen Flügelverband an. Aufgrund des komplizierten Bruchs war lange Zeit unklar, ob das Tier überlebt und wieder flugfähig werden kann. Jetzt gibt der WTV Entwarnung: "Toni", wie die Taube getauft wurde, bekam nach einigen Wochen den Verband entfernt, wurde bereits in eine Voliere entlassen und unternimmt schon erste Flugversuche.
Von Tierhasser absichtlich angeschossen?
Aufgrund der Art der Verletzung liegt der Verdacht nahe, dass Toni von einem Tierhasser brutal angeschossen wurde. "Taten wie diese sind ein Beweis für die Degeneration und Verrohung unserer Gesellschaft. Auch aktuelle Internationale Beispiele wie das tragische Schicksal des Löwen 'Cecil' untermauern das. Es ist höchst an der Zeit, der zunehmenden Brutalität gegenüber Tieren national wie international, Maßnahmen entgegenzusetzen. Was für ein Mensch muss das sein, der schießwütig auf ein hilfloses Lebewesen – egal ob Taube oder Raubkatze – losgeht", so WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.
"Jagd kein Freibrief für Tierquälereien"
Auch wenn es im Fall der Taube sicherlich nicht um das Sammeln von Trophäen ging, sondern um schiere Brutalität, so sieht die WTV-Präsidentin nicht zuletzt durch die Ereignisse rund um den Löwen Cecil erneut Parallelen zur Diskussion um die Jagd. Denn Schießwütige gehen in Österreich glücklicherweise nicht häufig auf Taubenjagd in der Stadt, sondern finden sich hauptsächlich in den Wäldern. "Ein Jagdrecht ist und soll kein Freibrief für Tierquälereien sein. Die Ausübung der Jagd kann - wenn überhaupt - nur als umfassende Hege und Sorge für das ökologische Gleichgewicht in einer bestimmten Waldregion verstanden werden", so Petrovic.
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