"Vier Pfoten"-Erfolg

Bärenkämpfe in der Ukraine schon bald illegal

Tierecke
15.04.2015 11:18
Seit Jahren setzt sich die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" für eine Änderung der ukrainischen Gesetze zur grausamen Praxis der Bärenkämpfe ein. Nun zeigten die zahlreichen Proteste und Petitionen Erfolg: In der vergangenen Woche hat das ukrainische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das den Einsatz von Bären und Wölfen für das Training von Jagdhunden offiziell verbietet.

Auch die Organisation und das Abhalten von Bärenkämpfen sowie das Führen sogenannter Kampfbärenstationen, wo Bären und Wölfe als Trainingsobjekte gehalten werden, sollen künftig verboten werden. Gemeinsam mit lokalen NGOs haben die "Vier Pfoten" in der Ukraine seit Jahren für ein gesetzliches Verbot des Einsatzes von Bären in Hundetrainings gekämpft. Die Entscheidung des Parlaments ist nun ein Riesenschritt in die richtige Richtung. Allerdings muss der ukrainische Präsident das Gesetz erst unterzeichnen, bevor es in Kraft tritt.

Tierfreunde unterstützten mit Protestkarten
"Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg, der wirklich ein Meilenstein für den Tierschutz in der Ukraine ist. Wir haben hart dafür gearbeitet, aber letztendlich war es die Anstrengung wert", sagt "Vier Pfoten"-Bärenexperte Carsten Hertwig. "Unser besonderer Dank geht an all diejenigen, die uns mit ihren Protestkarten an die ukrainische Regierung unterstützt und somit dieses Gesetz erst ermöglicht haben."

Gesetz soll weitere Änderungen anstoßen
Die Tierschützer sind zuversichtlich, dass das Gesetz gegen die Bärenkämpfe bald in Kraft tritt. Damit, so hofft man, werden nicht nur die Konfiszierungen der Tiere vereinfacht. Vielmehr soll das Gesetz auch eine positive Auswirkung auf den Vollzug weiterer Tierschutzgesetze in der Ukraine haben, wie etwa das Verbot der Privathaltung von Bären und anderer gefährdeter Wildtiere. Neben 15 bis 20 Kampfbären gibt es derzeit noch Dutzende ukrainische Braunbären in Zirkussen, privaten Zoos oder als sogenannte Restaurantbären, die Gäste unterhalten sollen.

Illegale Bärenzucht als einträgliches Geschäft in der Ukraine
Bei Verabschiedung des Gesetzes wird wohl langfristig auch ein weiteres großes Problem im Zusammenhang mit der Bärenhaltung gelöst werden: die illegale Zucht von Braunbärbabys. Diese ist derzeit ein sehr einträgliches Geschäft in der Ukraine, da die Nachfrage nach Bären für Bärenkämpfe und zu Zwecken der Unterhaltung nach wie vor hoch ist. Es ist zu erwarten, dass das Verbot von Bärenkämpfen und den Kampfbärenstationen diese Nachfrage erheblich senken wird.

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