Die zierliche, offensichtlich schwerhörige Angeklagte, die wie die nette Oma von nebenan aussieht, schien die Verhandlung zumindest akustisch nicht gänzlich mitverfolgen zu können – nach Fragen von Richterin Sabine Berger blickte sie immer wieder hilfesuchend zu ihrem Verteidiger Klaus Weber.
Pro Auto ist ein Schaden von rund 2.000 Euro entstanden, rund 7.500 Euro wurden zwar anerkannt, aber als "uneinbringlich" erklärt: Die Pensionistin verfügt über ein monatliches Einkommen von 103 Euro aus einer Versehrtenrente und ist offenbar vermögenslos.
"Am Ende war der Zusammenbruch"
Für den Verteidiger ist die Frau allein schon dadurch genug bestraft, dass sie ihr Zuhause verloren hat. Nach der schweren Sachbeschädigung und der "Sachentziehung" von zwölf leeren Benzinkanistern, die sie in einen Graben geworfen hatte, habe ihr Ehemann so viel Druck ausgeübt, dass sie auszog. "Er hat sich gegen ihren weiteren Verbleib in der Wohnung ausgesprochen. Das ganze Leben lang hat sie brav abgedient, am Ende war der Zusammenbruch", so der Anwalt.
Im Tatzeitraum 2009 bis 2011 sei die Frau unter dem Einfluss einer abnormen Geisteshaltung gestanden. Die Richterin wertete den emotionalen Ausnahmezustand, das Geständnis und die Unbescholtenheit der Beschuldigten denn auch als Milderungsgrund. Die Pinzgauerin wird derzeit psychiatrisch betreut.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.