Akademikerball-Demos

VdB: "Was soll der Krawall, lasst sie tanzen!"

Österreich
01.02.2017 16:50

Man erinnert sich noch mit Schaudern an den Akademikerball 2014, als marodierende Horden von Kriminellen durch die Wiener Innenstadt gezogen sind und eine Spur der Verwüstung gezogen haben. Geschäftsleute beklagten einen in die Hunderttausende gehenden Schaden, Polizeiautos waren angezündet worden, ein Wachzimmer wurde verwüstet. Ein Appell des neu gewählten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen könnte ähnliche Szenen rund um den diesjährigen Ball am Freitag verhindern.

Verantwortlich für das Katastrophenszenario vor drei Jahren waren federführend deutsche Hooligans, die unter dem Deckmantel des "Widerstands gegen Rechts" gewütet hatten. "Unseren Hass könnt ihr haben", lautete ein Motto der Horden.

In den Jahren danach wurde das Polizeiaufgebot dramatisch aufgestockt, auch heuer werden beim Akademikerball fast 3000 Polizisten versuchen, Ruhe und Ordnung sicherzustellen und die Wiener vor gewalttätigen Randalen zu schützen.

Hilfreich könnte dabei ein Appell von Van der Bellen sein, der politisch bekanntlich aus der "linken Ecke" kommt. In einem bemerkenswerten Aufruf auch in der "Krone" sagte er am Mittwoch, dass es "einfach dazugehört, einen Ball zu feiern". Oder wie er zuletzt vor Schülern launig bemerkte: "Was soll der Krawall, lasst sie doch tanzen, was geht es mich an." Diese Meinung hat Van der Bellen übrigens schon als grüner Gemeinderat vertreten, die meisten seiner Polit-Kollegen sollen nicht sehr begeistert gewesen sein.

Sollte sich der Protest gegen den Akademikerball diesmal in Grenzen halten, dann werden es die Wiener und viele Geschäftsleute natürlich der Absicherung durch die Polizei auf den Routen der Demo-Züge, aber auch den beruhigend einwirkenden Worten Van der Bellens zu danken haben.

Und selbst wenn rechtsrechte Polit-Typen wie Marine Le Pen oder Geert Wilders in der Hofburg aufkreuzen, wäre das für Van der Bellen kein Grund, alles kurz und klein zu schlagen. Vielmehr wäre das, so der Bundespräsident, dann ein politischer Akt, den er problematisch finde und über den zu diskutieren sei.

Peter Gnam, Kronen Zeitung

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