Zusätzlich zur Freiheitsstrafe ordnete das Gericht eine ambulante Maßnahme an, damit der Angeklagte seine Alkohol- und Drogenprobleme therapieren kann. Es sei ein schwieriger Fall gewesen, sagte Gerichtspräsident Samuel Schmid am Donnerstag bei der Urteilseröffnung. Die Bilder in den Akten seien einfach grauenhaft, der Fall für alle belastend gewesen.
Der Täter habe bewusst versucht, sich mit falschen Aussagen in ein besseres Licht zu rücken, führte der Gerichtspräsident weiter aus. Der Staatsanwalt hatte in seinem Plädoyer am Montag einen Schuldspruch wegen Mordes und eine lebenslängliche Freiheitsstrafe gefordert. Die Verteidigung wiederum sah lediglich den Tatbestand der vorsätzlichen Tötung als erfüllt an und verlangte eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren.
Graumsamer Mord
Das Verbrechen hatte im März 2012 die Kleinstadt Langenthal erschüttert. Jugendliche eines Sportvereins hatten im Lichtschacht einer Turnhalle eine grässlich zugerichtete Leiche entdeckt. Wenig später wurde der mutmaßliche Täter gefasst, ein Einheimischer, der quasi um die Ecke wohnte. Dieser hatte am Tatabend über einen Escort-Service eine Frau bestellt.
Die 43-jährige gebürtige Österreicherin lotste der Mann zum Parkplatz einer örtlichen Sportanlage, wo er sie würgte, schlug und missbrauchte. Dann stopfte er dem Opfer Gegenstände in Körperöffnungen, stahl ihr Geld und ließ die leblose Frau im Lichtschacht zurück. Mit dem Auto seines Opfers kurvte der Mann anschließend durch die Nacht, um sich Kokain zu beschaffen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.