"Ein Skandal!"

Polit-Affäre um Postenvergabe im Spital St. Pölten

Niederösterreich
17.09.2009 17:35
Helle Aufregung herrscht im Spital St. Pölten. Die kaufmännische Leiterin muss sich einen neuen Job suchen. "Offenbar hat sie sich bei der Postenvergabe zu wenig dem Diktat von VP-Funktionären gebeugt", wettert SP-Nationalrat Anton Heinzl. E-Mails belegen diese Polit-Interventionen gegen "rote" Kandidaten.

Ulrike D. ist derzeit im Urlaub. Genießen wird sie die freien Tage aber wohl kaum – denn auf ihren bisherigen Arbeitsplatz im Krankenhaus St. Pölten kann die Akademikerin nicht zurückkehren. "Der befristete Vertrag mit der bisherigen kaufmännischen Leiterin wurde nicht verlängert", bestätigt Andreas Achatz von der Personalabteilung des Landes. Die Gründe? Achatz: "Darüber kann ich nichts sagen."

Bei "politischer Umfärbung" nicht mitgespielt
Doch SP-Nationalrat Anton Heinzl glaubt zu wissen, warum die VP-nahe Direktorin den Hut nehmen musste: "Sie hat offenbar bei der politischen Umfärbung im Spital nicht in vollem Ausmaß mitgespielt." Dass bei der Neubesetzung von Posten in der Landesklinik Druck von VP-Funktionären ausgeübt wurde, zeigen E-Mails. Heinzl: "Aus der Direktion mussten Personalvorschläge anscheinend vorab an das Büro von Landesrat Sobotka, an ÖAAB-Politiker und sogar an den Bezirksgeschäftsführer der VP geschickt werden."

"Das ist parteipolitische Verfolgung von fleißigen Arbeitern"
Weil ihm ein Kandidat nicht passte, maßregelte ein schwarzer Gemeinderat D. heftig. In dem Schreiben werden politisch nicht genehme Bewerber als "Heinzl-Fördergruppe" bezeichnet. Schlusssatz des erbosten VP-Mannes: "Unsere ÖAAB-Mitglieder werden sich bestens bedanken und nicht wählen gehen."

Heinzl empört: "Das ist parteipolitische Verfolgung von fleißigen Arbeitern, ein Skandal!" Der SP-Mandatar kündigt Klagen an. Gelassen kommentiert man bei der VP die Interventionen: "Dass Interessenvertretungen Leute unterbringen wollen, ist ja ganz normal."

von Christoph Weisgram, Kronen Zeitung

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