Nico Rosberg hat einen turbulenten Formel-1-Grand-Prix von Belgien gewonnen! Der Deutsche verwies am Sonntag in Spa bei seinem sechsten Saisonsieg Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo und seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton auf die weiteren Podestränge. Der Brite, der vom 21. und vorletzten Platz gestartet war, behielt damit die WM-Führung. Neun Punkte liegt Hamilton nun vor Rosberg. Insgesamt war es für den Poleposition-Mann Rosberg der 20. Sieg in der wichtigsten Motorsport-Serie.
Das Rennen wurde von einem heftigen Unfall von Kevin Magnussen, brisanten Zweikämpfen zwischen Quasi-Lokalheld Verstappen und Kimi Räikkönen und der Aufholjagd Hamiltons geprägt, der auch von der Safety-Car-Phase profitierte. Am Ende konnte er Ricciardo nicht mehr unter Druck setzen. Nico Hülkenberg wurde vor seinem Force-India-Gefährten Sergio Perez Vierter, Sebastian Vettel belegte als bester Ferrari-Fahrer den sechsten Platz.
Rosberg: "Es war ein großartiges Wochenende"
"Es war ein großartiges Wochenende", resümierte Rosberg bei der Siegerehrung. "Es ist großartig, auf so einer speziellen Strecke zu gewinnen. In Monza kann es für mich so weitergehen." Der Große Preis von Italien steht bereits am Sonntag der kommenden Woche auf dem Programm. Zuletzt hatte sein Rivale Hamilton vier Rennen in Serie gewonnen. Die Pfiffe der niederländischen Fans, die ihr Idol Verstappen auf dem Podium sehen wollten, konterte Rosberg cool: "Er ist noch jung und hat noch viele großartige Jahre vor sich."
Wolff: "Das ist gut für die Meisterschaft"
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gab sich hoch zufrieden. "Wir haben heute den Speed gehabt, der uns im Qualifying noch etwas gefehlt hat. Hier mit Platz eins und drei rauszugehen, ist besser als erwartet", sagte der Österreicher im ORF-Interview. Rosberg und Hamilton halten beide bei jeweils sechs Siegen in der Saison 2016. Der Brite hat mit 232 Punkten gegenüber Rosbergs 223 aber noch immer die Nase vorne. "Das Duell geht bis zum Ende, weil sie so knapp beieinander sind. Das ist gut für die Meisterschaft", meinte Wolff.
Hamilton: So etwas "habe ich noch nicht erlebt"
Hamilton hatte als Ziel für das Rennen einen Top-Ten-Platz ausgegeben. "Ein unglaubliches Wochenende, das habe ich noch nicht erlebt", kommentierte der WM-Titelverteidiger nachher seinen Sturm auf das Podest. Bei seinem zweiten nicht optimalen Boxenstopp büßte der 31-Jährige noch Zeit ein, andernfalls wäre sogar noch mehr möglich gewesen.
Ferraris in Start-Kuddelmuddel mittendrin
Nach dem Erlöschen der roten Ampeln spielte sich in der ersten Runde des Rennens ein Drama ab, wie schon lange nicht mehr - Rennabbruch! Nähere Informationen dazu finden Sie HIER! Um 14.44 Uhr erfolgte nach gut 15 Minuten Unterbrechung der Neustart. Kimi Räikkönen sah sich am Ende des Feldes wieder in einen brisanten Zweikampf mit Verstappen verstrickt. Der brachte ihn mit seinen Manövern fast zur Weißglut. "Das einzige Interesse des Red Bull ist, mich von der Strecke zu drängen", funkte der Finne.
Wenig später kam es um ein Haar erneut zum Kontakt. "Das ist f...... lächerlich!", echauffierte sich der Ferrari-Mann, der letztlich als Neunter immerhin noch zwei WM-Punkte erhielt. Verstappen sprach nachher von einem verpatzten Tag. "Es war nicht das Rennen, das ich mir erhofft habe", gestand der Teenager. "Zuerst hat mir Kimi keinen Platz gelassen und dann Sebastian auch nicht. Ich glaube nicht, dass es meine Schuld war. Ich war nicht am Limit, da war noch Platz." Zu einer späteren Zickzack-Bewegung im Duell mit Räikkönen meinte er etwas kryptisch: "Ich habe nur ein Manöver gemacht."
Das Ergebnis:
1. Nico Rosberg (GER) Mercedes 01:44:51,058 Std.
2. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +14,113 Sek.
3. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +27,634
4. Nico Hülkenberg (GER) Force India +35,907
5. Sergio Perez (MEX) Force India +40,660
6. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +45,394
7. Fernando Alonso (ESP) McLaren +59,445
8. Valtteri Bottas (FIN) Williams +01:00,151 Min.
9. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +01:01,109
10. Felipe Massa (BRA) Williams +01:05,873
11. Max Verstappen (NED) Red Bull +01:11,138
12. Esteban Gutierrez (MEX) Haas +01:13,877
13. Romain Grosjean (FRA) Haas +01:16,474
14. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso +01:27,097
15. Jolyon Palmer (GBR) Renault +01:33,165
16. Esteban Ocon (FRA) Manor +1 Runde
17. Felipe Nasr (BRA) Sauber +1 Runde
Ausgeschieden: Jenson Button (GBR/McLaren), Marcus Ericsson (SWE/Sauber), Kevin Magnussen (DEN/Renault), Carlos Sainz jr. (ESP/Toro Rosso), Pascal Wehrlein (GER/Manor)
Schnellste Runde: Lewis Hamilton (GBR/Mercedes) in 1:51,583 Min.
Der Stand in der Fahrer-WM:
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 232
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes 223
3. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 151
4. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 128
5. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 124
6. Max Verstappen (NED) Red Bull 115
7. Valtteri Bottas (FIN) Williams 62
8. Sergio Perez (MEX) Force India 58
9. Nico Hülkenberg (GER) Force India 45
10. Felipe Massa (BRA) Williams 39
11. Fernando Alonso (ESP) McLaren 30
12. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso 30
13. Romain Grosjean (FRA) Haas 28
14. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso 23
15. Jenson Button (GBR) McLaren 17
16. Kevin Magnussen (DEN) 6
17. Pascal Wehrlein (GER) Manor 1
18. Stoffel Vandoorne (BEL) McLaren 1
Der Stand in der Konstrukteurs-WM:
1. Mercedes 455
2. Red Bull 274
3. Ferrari 252
4. Force India 103
5. Williams 101
6. McLaren 48
7. Toro Rosso 45
8. Haas 28
9. Renault 6
10. Manor 1
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