Objekt der Begierde

Drei internationale Klubs angeln nach Sturms Beichler

29.04.2010 00:19

Dass Sturms Teamspieler Daniel Beichler nach dieser Saison ins Ausland wechseln wird, gilt als fix. Wohin es den 21-Jährigen, der um eine festgeschriebene Ablösesumme aus seinem bis 2011 laufenden Vertrag aussteigen kann, ziehen wird, ist aber offen. Beichler liegen drei konkrete Angebote vor - von Udinese, Club Brügge und Hannover 96.

Je näher das Meisterschaftsfinale rückt, desto schneller beginnt sich das Transferkarussell zu drehen. Auf dem sitzt auch Daniel Beichler. Im Frühjahr winkte der Topscorer von Sturm (Martin Ehrenreich erlitt einen Muskelfaserriss, fällt zwei bis drei Wochen aus) bei einem fürstlich dotierten Angebot aus Salzburg noch ab, jetzt scheint die Zeit reif für einen Wechsel. Aber wer macht das Rennen um das Objekt der Begierde?

Udinese: Die Norditaliener haben den Klassenerhalt in der Serie A quasi in der Tasche, liegen drei Runden vor Schluss auf Platz 14 und haben acht Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Es wäre das zweite Gastspiel in der Weltmeister-Liga: 2007 schnupperte Beichler ja schon bei Reggina Serie-A-Luft.

Club Brügge: Mit dem 13-fachen belgischen Meister würde Beichler nächste Saison international spielen. Der ehemalige Klub von Ernst Happel ist derzeit Dritter im Meister-Play-off.

Hannover 96: Ist angeblich nur Thema, wenn der Vorletzte der Bundesliga den Klassenerhalt schafft.

Beichler will zu einem möglichen Abgang nichts sagen: "Kein Kommentar, ich konzentriere mich ganz auf Sturm." Ein Abgang droht auch bei Rapid: Benfica Lissabon angelt nach Nikica Jelavic. Und in Deutschland steht Martin Harnik vor der Rückkehr in die 1. Bundesliga. Der Steirer, derzeit von Bremen an Düsseldorf verliehen, ist sich mit Stuttgart über einen Dreijahresvertrag einig.

Kapfenberg: "Ein madiges Frühjahr war das!"
Vorm Rapid-Spiel am Freitag gab's in 13 KSV-Partien nur einen Sieg (1:0 in Kärnten) - das ist Kapfenberg-Präsident Erwin Fuchs zu wenig. "Wir werden künftig verstärkt auf einheimische, steirische Kräfte setzen - Einsatz und Wille, das ist der Stil, der uns immer gut getan hat." Die Verträge von Majstorovic, di Salvo, Eisl, Scharrer und Moslehe werden nicht verlängert, "auch Patrick Osoinik scheint bessere Angebote zu haben", wundert sich Fuchs. Neue Verträge gibt's für Boris Hüttenbrenner, David Sencar, Andreas Rauscher und Deni Alar – auch "Terrier" Stefan Erkinger bleibt an Bord.

Neu dabei ist Ralph Spirk (GAK): "Er könnte ein längerfristiges Thema werden", glaubt der KSV-Chef. Auch mit dem Grazer Christoph Kröpfl (Ex-Sturm), der in Salzburg hervorragende Figur machte, schaut's gut aus: Am Dienstag soll mit Manager Beiersdorfer von Kooperationspartner Red Bull ein Leihvertrag fixiert werden.
Verschlossen wie eine Auster gibt sich Manager Herbert "Mucki" Wieger, was künftige Transferabschlüsse (auch Admiras Rene Schicker wurde den "Falken" angeboten) angeht.

Hinter den Kulissen aber wird gemunkelt, dass ein junger Russe "ante portas" steht. Der 17-jährige Moskauer hat in einem Probespiel in Belek, das die KSV-Amateure gegen Lok Moskaus zweite Mannschaft mit 1:3 verloren, auf der linken Außenbahn groß aufgezeigt – jetzt werden die Papiere vorbereitet.

von Burghard Enzinger und Volker Silli, "Steirerkrone"