McConaughey, Tatum

“Männer strippen besser”: “Magic Mike” zeigt Haut

Kino
15.08.2012 17:03
In der Stripperkomödie "Magic Mike" (Kinostart: 16. August), Steven Soderberghs neuestem Regiestreich, ziehen Hollywoods derzeit knackigste Männer, darunter Matthew McConaughey, Channing Tatum oder Alex Pattyfer, in bester Chippendale-Manier blank.

Die Menge tobt. Frauen kreischen, stoßen spitze Schreie des Entzückens aus. Vor den vorwiegend weiblichen Gästen, deren Blicke zur Bühne schweifen - die Pupillen weit, die Lippen sinnlich geschürzt -, entrollt sich eine rhythmisch unterlegte Choreographie, die maskuline Attribute gekonnt ins Scheinwerferlicht rückt.

Willkommen im "Xquisite", einem heißen Stripperschuppen in Tampa/Florida, wo beachtlich gut gebaute Typen in einer virilen Tanzrevue peu à peu die Hüllen fallen lassen, während entzückte Ladys, aufgegeilt von der testosterongeschwängerten Atmosphäre, den so agierenden Beaus Dollarscheine in und an die Wäsche stecken.

Und auch wenn kesses Rollenspiel das enthemmte Publikum zusätzlich antörnt, brauchen diese männlichen Archetypen kaum mehr Requisiten als das "Rüstzeug", das ihnen Mutter Natur wohlwollend mitgab. An athletisch-gemeißelten Sixpackträgern öffnen sich klickend Gürtelschnallen, fallen Beinkleider mit einem Ratsch, glänzt durch Hardcore-Workouts gestählter Muskeltonus. Denn der Boxer, der Feuerwehrmann, der Cowboy, der smarte Navy-Offizier und Weißkittel Dr. Love wissen, was Frauen wollen...

Regisseur mit Kultstatus
Ein Szenario, dem Film "Magic Mike" entliehen, neuester Regie-Geniestreich von Steven Soderbergh, einem Filmemacher, der längst Kultstatus hat - spätestens seit seinem Oscar-gekrönten Ensemble-Drama "Traffic", der aber auch mit seiner starbesetzten "Ocean's"-Trilogie bestens zu unterhalten wusste und zuletzt in unseren Kinos mit den Thrillern "Contagion" und "Haywire" für packende Präsenz sorgte. "Magic Mike" ist sein erster filmischer Ausflug ins Milieu männlicher Stripper - eine durchchoreographierte Amüsierwelt, in der sich alles um schnelles Geld, unkomplizierten Sex und süchtig machende Aufmerksamkeit dreht.

Soderbergh: "In so einer Männertruppe herrscht eine ganz besondere Form von Kameraderie und ein sehr spezieller Humor, die die Gruppe zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammenschweißen. Es ist wie in einer Familie, in der alle Brüder cool sind!"

Tatum jobbte mal als Stripper
Zwei Schauspieler sollten den Film besonders prägen: Zum einen Channing Tatum, der mit knapp 20 selbst für acht Monate als Stripper jobbte und nun maßgeblich am Drehbuch beteiligt war, und der die zentrale Figur des titelgebenden Magic Mike spielt, aber auch Mentor für talentierte "Neuzugänge" ist. Grandios selbstverliebt-komisch ist Matthew McConaughey, der den Clubbesitzer und Ex-Stripper Dallas gibt - seine witzigste Rolle seit langem, die ihn sowohl tänzerisch als auch darstellerisch ganz schön fordert.

Denn McConaughey, der sich über die Jahre mit Romantikkomödien wie "Ein Schatz zum Verlieben", "Sahara", "Zum Ausziehen verführt", "Wie werde ich ihn los in 10 Tagen" oder "The Wedding Planner" warmspielte, stets flankiert von Hollywoods attraktivsten Aktricen, als da wären Kate Hudson, Penelope Cruz, Sarah Jessica Parker oder Jennifer Lopez, und der noch in diesem Jahr an der Seite von Nicole Kidman in Jeff Daniels Thriller "The Paperboy" brilliert, überzeugt restlos in Soderberghs Männerkosmos.

Wie er in der schwülen Hitze Floridas die selbsternannten "Könige von Tampa" Abend für Abend mittels exzentrischer Performance motiviert und sein Talent für Anmache als Anheizer ausspielt, selbst vor kritischen Augen tänzelnd - der Mann war schließlich 2005 zum Sexiest Man Alive gewählt worden -, macht ihm keiner nach.

Ein Part, der ihm auch in Sachen Männerkosmetik echte Opfer abverlangte, musst er sich doch einer Ganzkörperhaarentfernung unterziehen: McConaughey: "Die pure Tortur. Es tat höllisch weh!" Ein Märtyrer im Stringtanga. Strippen ist für ihn jedenfalls eine Sache des Muts. McConaughey: "Anders als bei Frauen, die ja um ihre Verführungskraft wissen, ist Strippen für Männern einer Frage der Überwindung, des sich Trauens."

McConaughey: "Männer strippen besser"
Männer strippen einfach besser, ist der Hollywood-Adonis überzeugt. McConaughey: "Da geht es um direkte, ehrliche Körperlichkeit statt um kalkuliertes Posen." Im Juni haben sich der Sonyboy und Model Camila Alves nach über fünf Jahren Beziehung und zwei gemeinsamen Kindern (Sohn Levi, 4, und Tochter Vida, 2) das Jawort gegeben. Und erneut kündigt sich Familienzuwachs an. Apropos Striptease. Wie fallen Zuhause die Klamotten? McConaughey: "Ganz verschämt. Und unspektakulär. Wir sind schließlich Eltern!"

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