Eingriff geglückt

Lakshmi macht gute Genesungsfortschritte

Ausland
09.11.2007 15:58
Die kleine Lakshmi macht hat nach einer Mammutoperation gute Genesungsfortschritte gemacht. Das zweijährige Mädchen, dem Ärzte ein überzähliges Arm- und Beinpaar abgetrennt haben, hat bereits ihre Mutter angelächelt. Lakshmi hat nach Medienangaben das Bewusstsein wiedererlangt. "Sie ist wach und bewegt ihre Arme und Beine", sagte sagte der Mediziner Yohannan Johner vom Sparsh-Hospital am Freitag in Bangalore (Indien).

Die Ärzte planen, Lakshmi in den kommenden Tagen vom Beatmungsgerät zu nehmen. "Ihr geht es gut, und alle lebenswichtigen Körperfunktionen sind stabil, aber sie ist immer noch auf der Intensivstation und ihr Zustand wird permanent überwacht" sagte die Koordinatorin der Sparsh-Stiftung, Mamatha Patil.

Das Mädchen aus einem Dorf in Nordindien hat nach der 27-stündigen Operation vom Mittwoch, an der mehr als 30 Ärzte beteiligt waren, die Chance auf ein normales Leben. Allerdings muss sie weiterhin behandelt werden, möglicherweise ist auch noch eine Operation an ihren Füßen nötig, damit sie später einmal gehen kann.

Ärzte nach Operation optimistisch
"Wir sind optimistisch, dass das Kind überlebt", sagte Chefarzt Sharan Patil am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. "Sie hat die Operation gut überstanden, sie ist in Sicherheit und es geht ihr gut", so Patil. Ein 36-köpfiges Chirurgenteam hatte am Dienstag damit begonnen, die am Becken angewachsenen vier zusätzlichen Gliedmaßen zu entfernen.

Die kleine Lakshmi, benannt nach einer vierarmigen Hindu-Göttin für Wohlstand und Schönheit, war im Mutterleib mit einem Zwilling zusammengewachsen, der sich aber nicht weiterentwickelt hatte. So übernahm sie dessen Glieder und auch Organe wie Nieren und Magen.
Die seltene Missbildung wird in der Medizin als "Ischiopagus" bezeichnet. Eine derartige Entwickluing gibt es den Ärzten zufolge statistisch gesehen ein Mal bei 50.000 zusammengewachsenen Zwillingen.

"Die Operation war ein Erfolg"
"Ich bin sehr erleichtert und stolz auf meine Mannschaft", sagte Patil, der in seinem blauen Kittel sehr müde, aber zufrieden aussah, am Mittwoch. Die Operation im Sparsh-Krankenhaus in Bangalore war die erste ihrer Art in Indien. "Die Operation war ein Erfolg und sie sieht jetzt normal aus, mit zwei Armen und zwei Beinen", so eine krankenhaus-Sprecherin.

Lakhsmis Eltern Shambhu und Poonam aus dem armen nördlichen Bundesstaat Bihar müssen für die Operation, die etwa 2,4 Millionen Rupien - umgerechnet rund 40.000 Euro - gekostet hat, nichts bezahlen.

Als Göttin verehrt
In ihrem Dorf im nördlichen Unionsstaat Bihar wurde Lakshmi wegen ihres Erscheinungsbilds als Göttin verehrt. Andere wollten Geld mit ihrer Missbildung machen. So versteckten die Eltern ihre Tochter, nachdem ein Zirkus offenbar versucht hatte, das Mädchen zu kaufen, wie die "Hindustan Times" berichtete. Das kleine Mädchen konnte aufgrund der Missbildung bisher weder aufstehen noch gehen.

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