Sedimente analysiert

Beringbrücke über Jahrtausende Heimat für Ur-Amis?

Wissenschaft
28.02.2014 10:28
Die in der letzten Eiszeit bestehende Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska könnte über sehr lange Zeit hinweg von Vorfahren der heutigen amerikanischen Ureinwohner bewohnt worden sein. Darauf lassen Analysen der Sedimente des Meeresbodens der heute 50 bis 60 Meter unter dem Meeresspiegel liegenden Gebiete schließen, wie Forscher im Fachjournal "Science" berichten.

Aufgrund der Tatsache, dass während der jüngsten Eiszeit vor rund 27.000 bis 20.000 Jahren sehr viel Wasser in den großen Gletscherschilden gebunden war, lag der Meeresspiegel damals weit niedriger als heute. Zwischen den beiden Kontinenten entstand so über einen langen Zeitraum hinweg die Beringbrücke, über die die Vorfahren der Ur-Amerikaner auf den bis dahin isolierten Kontinent gelangten.

Es sieht aber so aus, dass es ihnen besondere Bedingungen in dem heute versunkenen Land ermöglichten, die Eiszeit in dieser Region zu überleben. Die neuen Forschungen legen nahe, dass die Menschen dort bis zu 10.000 Jahre lang gelebt haben könnten.

Wissenschaftler aus den USA und Großbritannien schließen aufgrund von Untersuchungen von Überbleibseln von Pflanzen und Insekten in den Sedimenten auf ein relativ mildes Klima. Käfer-Fossilien legen den Schluss nahe, dass die Temperaturen damals trotz Eiszeit kaum niedriger waren als aktuell. Wahrscheinlich gab es zu jener Zeit dort eine Tundra-Vegetation und ein paar Baumarten.

Insel im Eis?
Es scheint, als konnten andere arktische Regionen zur gleichen Zeit jedoch nicht mit derartigen Holzgewächsen aufwarten. Aufgrund dieser speziellen Vegetation sei es dem Menschen damals möglich gewesen, dort zu überleben, indem sie Lagerfeuer machten, auf die sie Knochen erlegter Tiere legten. Durch das Fett aus den Knochen konnte das Feuer in den Winternächten nämlich am Leben gehalten werden, so die Forscher.

Als dann vor etwa 15.000 Jahren die großen Gletscher über dem nordamerikanischen Festland langsam abschmolzen, konnten die Ur-Amerikaner in immer größere Gebiete der Neuen Welt vordringen, so die Meinung der Wissenschaftler. Die Vorfahren der Ureinwohner waren vermutlich vor 25.000 Jahren in Asien losgezogen, kamen aber scheinbar erst vor 15.000 Jahren in Nordamerika an. Der Befund, wonach sie die 10.000 Jahre dazwischen auf der Beringbrücke verbracht haben könnten, würde diese Verzögerung erklären.

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