Das bedeutet natürlich, dass der Pavillon 3 nicht, wie geplant, dieser Tage abgerissen werden kann. Bis eine endgültige gerichtliche Entscheidung über das weitere Schicksal der Kapelle getroffen wird, könnte es noch sehr lange dauern, denn die Bürgerinitiative wird, wenn sie es für notwendig erachten sollte, bis zum Höchstgericht gehen. Rechtsanwältin Barki wird überdies Strafanzeige erstatten, weil die Leitung des Geriatriezentrums die Kapelle in einer geheimen Kommandoaktion räumen ließ.
Dabei bahnt sich ohnedies eine Kompromisslösung an: Der Verlust des Gotteshauses soll nicht bloß durch einen Mehrzweckraum für 16 Religionen "ausgeglichen" werden. Nach Absprache mit der Erzdiözese würde vollwertiger Ersatz entstehen, noch am 15. September laufen Gespräche mit Vertretern des Erzbistums an. "Uns ist klar, dass es bei den Katholiken im Gegensatz zu allen anderen Religionen die reale materielle Gegenwart Gottes gibt. Daher wird im Neubau in drei Jahren auch Platz für einen Raum mit dem Allerheiligsten sein", so Geriatrie-Chef Dr. Roland Paukner.
Also ein Ort für Gebet und für die Feier der Eucharistie – anders gesagt wohl eine neue Kapelle. "Wir unterstützen diese Lösung. Es kann ja nicht sein, dass wir katholische Symbole ohne Rücksicht auf Patienten und Mitarbeiter ersatzlos niederreißen, nur weil es andere Glaubensgemeinschaften gibt", erklärte VP-Chefin Christine Marek.
von Erich Vorrath und Florian Hitz (Kronen Zeitung)
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